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Ausstellungstipp: Henri Cartier-Bresson - Die Geometrie des Augenblicks, Kunstmuseum Wolfsburg, bis 13. Mai 2012

Cartier-Bresson meinte einst, seine Kamera sei wie ein Skizzenbuch, ein Instrument der Intuition und Spontaneität. Diese Auffassung würdigt das Kunstmuseum Wolfsburg nun in einer großen Ausstellung, die sich insbesondere dem Aspekt der Landschaften im Werk des Fotografen widmet. Eine Empfehlung der Redaktion.

Henri Cartier-Bresson war der Meister des Augenblicks. Mit dieser rund 100 Fotografien und 7 Zeichnungen zählenden Schau zeigt das Kunstmuseum Wolfsburg nach Brassaï, Lee Miller und Edward Steichen einen weiteren wegweisenden Exponenten in seiner Reihe großer Fotografen der Moderne. Auf seinen zahlreichen Reisen rund um die Welt arbeitete er mit einer unauffälligen Leica-Sucherkamera, die es ihm erlaubte, innerhalb von Sekundenbruchteilen den richtigen Ausschnitt auszuwählen und den entscheidenden Augenblick festzuhalten. Seine technische Ausrüstung und Methode imponierten durch ihre mönchische Einfachheit. Mit der gelassenen Konzentration eines Zen-Bogenschützen brachte Cartier-Bresson Verstand, Auge und Herz auf eine Visierlinie. Daraus sind jene typischen, wohlkomponierten Aufnahmen entstanden, in denen sich die Lebendigkeit des Momentes mit der Gültigkeit des Überzeitlichen verbindet.

Das Kunstmuseum Wolfsburg konzentriert sich auf diesen spezifischen Aspekt, der anhand einer Auswahl von Fotografien herausgearbeitet wird, die der 2004 verstorbene Cartier-Bresson unter dem Titel Paysages (Landschaften) selbst zusammengestellt hat. Seine Ehefrau und Fotografin Martine Franck stellt exklusiv eine seltene Gruppe von Zeichnungen ihres Mannes aus ihrem Privatbesitz zur Verfügung.

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