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Ausstellungstipp: Neo Rauch, Museum Frieder-Burda in Baden-Baden, bis 18. September 2011

Die neue Ausstellung im Museum Frieder-Burda widmet sich einem der bedeutendsten Künstler der deutschen Gegenwart: Neo Rauch. Der 1960 in Leipzig geborene Künstler hat eng mit den Kuratoren zusammengearbeitet. Das Ergebnis ist eine bunte, fetzige Ausstellung, die die Virtuosität des Künstlers kraftvoll unter Beweis stellt. Eine Empfehlung der Redaktion.

Die große Sommerausstellung 2011 im Museum Frieder Burda widmet sich Neo Rauch. Es werden ca. 35 Werke des Leipziger Künstlers der vergangenen 20 Jahre gezeigt. Viele der ausgestellten Arbeiten werden erstmals öffentlich zu sehen sein. Sie spiegeln die Fülle der Imagination und der Themen des Künstlers wider.

Es steckt eine unbändige Kraft in der Bildwelt des Malers Neo Rauch. Seine Motive wirken wie eine Mischung aus sozialistischem Realismus und Surrealismus, beeinflusst durch Pop-Art und Comics. Bevölkert von seltsamen Figuren, teils exzentrisch ausstaffiert mit Kostümen und Requisiten entstehen großartige, die Sinne berührende Szenarien: die Welt als absurdes Theater, das keine lineare Zeit kennt. Wer länger hinschaut, kommt vielleicht auch einer Erzählung auf die Spur.

Der Leipziger Maler war von der Idee, seine Werke in dem vom Architekten Richard Meier geplanten Museum zu präsentieren, sofort angetan. Schon beim ersten Besuch urteilte Neo Rauch: »Das Gebäude hat mich auf Anhieb überzeugt, als architektonische und skulpturale Setzung in dem bestehenden Umfeld. Das ist nicht selbstverständlich, weil ich normalerweise sehr strenge Maßstäbe an zeitgenössische Architektur anlege. Zum inneren Raumkonzept kann ich auch nichts anders sagen, als dass ich gar nicht umhin kam, mir meine Arbeiten hineinzuspiegeln. Ich fing sofort an, im Geiste das Haus zu bebildern.«

Vier bedeutende großformatige Gemälde sowie zehn Zeichnungen Neo Rauchs sind Teil der Sammlung Frieder Burda. Frieder Burda sagt: »Neo Rauch ist für mich ein sehr wichtiger Künstler, der seinen eigenen Weg beschreitet mit einer unverwechselbaren Malerei. Er zählt sicherlich zu den bedeutendsten Malern der Gegenwart. Als ich Rauch mit Blick auf diese Ausstellung in seinem Atelier in Leipzig besuchte, sah ich ein großes Ölgemälde, das kurz vor der Vollendung stand. Der Titel: »Die Ausschüttung«. Ich war fasziniert vom Mythos, dem Geheimnisvollen, von den Farben, von der Ausstrahlung dieses Bildes.«

Die im Museum Frieder Burda gezeigten Arbeiten stammen aus deutschen und europäischen öffentlichen und privaten Sammlungen. Kurator der Ausstellung ist Werner Spies, ehemaliger Direktor des Centre Pompidou in Paris.

Zur Ausstellung erscheinen ein Katalog mit Texten von Eduard Beaucamp, Phillippe Dagen, Rose-Maria Gropp, Andreas Platthaus, Peter-Klaus Schuster und Werner Spies sowie ein Audiobuch.

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