Meldungen aus der Forschung

Bauhaus-Universität Weimar startet das Digital Bauhaus Lab

Mit der Förderung über 7,5 Millionen Euro von Bund und Freistaat hat die Bauhaus-Universität Weimar die Möglichkeit, ein einzigartiges Forschungszentrum einzurichten, das in der Tradition berühmter amerikanischer Labore wie dem MIT Media Lab in Cambridge/Massachusetts und dem CALIT2 an der University of California San Diego steht.

„Die zentrale Idee des Digital Bauhaus Labs ist, wichtige Forschungsschwerpunkte zum Thema digitale Medien an der Bauhaus-Universität Weimar unter einem Dach zu vereinen und ihnen modernste Labore für gemeinsame Forschungsvorhaben zur Verfügung zu stellen“, erläutert Prof. Benno Stein, Sprecher des Bauhaus Labs und Inhaber der Professur Content Management und Webtechnologien, das Konzept. „Wir wollen die für Weimar typische Zusammenarbeit zwischen Informatikern, Ingenieuren, Künstlern, Gestaltern und Geistes- und Sozialwissenschaftlern deutlich stärken. Dafür brauchen wir ein technisch adäquates Gebäude mit Laborflächen, die gelebte Forschung und Interdisziplinarität ermöglichen.“ Als lebendiges Forschungszentrum steht das Digital Bauhaus Lab in der Tradition berühmter amerikanischer Labore wie dem MIT Media Lab in Cambridge/ Massachusetts und dem CALIT2 an der University of California San Diego, die als Vorbilder bei der Konzeption dienten.

„Das moderne Bauhaus kann nur ein digitales Bauhaus sein. Insoweit ist der Erfolg des Digital Bauhaus Lab ein Schlüsselereignis für die Forschungsexzellenz der Bauhaus-Universität“, kommentiert der Rektor der Bauhaus-Universität, Prof. Gerd Zimmermann, die Entscheidung des Wissenschaftsrates.

Die Erforschung digitaler Medientechnologien wird im Vordergrund der Arbeit am Bauhaus Lab stehen. Das Forschungsprogramm widmet sich konkreten Fragestellungen unserer Wissens- und Informationsgesellschaft und fordert den fachübergreifenden Austausch geradezu heraus. So werden Soziologen und Informatiker im Schwerpunkt „Sicherheit und Vertrauen“ gemeinsam untersuchen, wie Identität und Authentizität in virtuellen Gemeinschaften, also im Web 2.0, geregelt werden können. Im Schwerpunkt „Informationssuche und Wissensverarbeitung“ wird betrachtet, wie Stimmungen in E-Mails und Foren zu erkennen sind und wie Datenmissbrauch verhindert werden kann. Die Idee der virtuellen Baustelle wollen Bauingenieure und Informatiker im Schwerpunkt „Modellierung und Analyse“ gemeinsam entwickeln. Eine solche virtuelle Baustelle kann mit Mitteln der Virtuellen Realität von den am Planungsprozess Beteiligten begangen werden, ohne eine Anwesenheit am gleichen Ort zu erfordern.

Als Standort für das Digital Bauhaus Lab ist die Bauhausstraße 7 in Weimar vorgesehen. Architektonisch soll das Gebäude ein Höchstmaß an Flexibilität bieten. Vier Geschosse mit fast quadratischem Grundriss und freitragenden Decken lassen auch später Änderungen der Raumaufteilung zu. Auf den 560 Quadratmetern Hauptnutzfläche werden circa 10 Labore einziehen, wie beispielsweise ein Interface-Entwicklungslabor und ein Visual-Analytics-Labor. Die Planungen für das Bauvorhaben sind weitgehend abgeschlossen. Der Baubeginn ist für 2010 terminiert, so dass schon 2011 Großgeräte in die Labore installiert werden können.

Der Wissenschaftsrat fördert das Digital Bauhaus Lab im Rahmen des Programms „Forschungsbauten an Hochschulen“. Eine Voraussetzung für die Förderung war die Mitfinanzierung des Baus durch den Freistaat Thüringen, der die Hälfte der Kosten tragen wird. An der Bauhaus-Universität Weimar waren federführend Prof. Benno Stein (Professur Content Management und Webtechnologien), Prof. Bernd Fröhlich (Professur Systeme der Virtuellen Realität), sowie Prof. Karl Beucke (Professur Informatik im Bauwesen) und Prof. Ursula Damm (Professur Gestaltung medialer Umgebungen) an der Antragstellung beteiligt.

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