Buchrezensionen

Bettina Beer/ Sabine Klocke-Daffa/ Christiana Lütkes (Hg.). Berufsorientierung für Kulturwissenschaftler. Erfahrungsberichte und Zukunftsperspektiven. Reimer Verlag Berlin 2009

Dieser Ratgeber gibt Antworten auf die Frage: Was kann ich später mit meinem Studium anfangen? 21 Autoren aus unterschiedlichen Bereichen berichten am Beispiel ihres eigenen Werdegangs über ihre Arbeit und zeigen so mögliche Ausbildungswege und Berufsfelder, auch über die bekannten „klassischen“ Arbeitsbereiche hinaus. Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für angehende Kultur- und Sozialwissenschaftler, die sich über Zukunftsperspektiven und Arbeitsmöglichkeiten informieren wollen.

cover@Reimer
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Am besten schafft man sich diesen Band an und liest ihn, bevor man ein kulturwissenschaftliches Studium anfängt. Nach dem Lesen stellt sich das Gefühl ein, innerhalb  kürzester Zeit 21 verschiedene Praktika im Kulturwesen abgeschlossen zu haben. Ein Praktikum ist bekanntlich der beste Weg, um herauszufinden, was man nach dem Studium machen möchte. Viele Kulturwissenschaftler können diese Frage während des Studiums nicht oder nur sehr vage beantworten.
Der Ratgeber eröffnet dem Leser eine Bandbreite von interessanten „Insider-Tipps“ aus dem Kulturmanagement, Journalismus, Museum, Verlagswesen, Bibliothek, Gesundheits- und Sozialwesen, Tourismusbranche und vielen anderen Berufsfeldern. Die Autoren erzählen lebendig von ihrem beruflichem Alltag mit all seinen Vor- und Nachteilen und aus ihren Berichten wird deutlich, dass es hilfreich ist, sich früh ein berufliches Ziel zu setzen und konsequent darauf hin zu arbeiten. Diese wichtige Tatsache wird im Studium oft vergessen. Neben vielen Literaturhinweisen und Links zu den einzelnen Berufsfeldern gibt es auch gut ausgearbeitete Hilfestellungen zu Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen.

Die Herausgeberinnen haben sich bemüht, alle Lebenslagen einzubeziehen, man findet sogar Ratschläge für den sinnvollen Umgang mit der arbeitslosen Zeit.
Erfrischend ist, dass vor allem von Schwierigkeiten und Stolpersteinen berichtet wird, somit entsteht eine umfassende Betrachtungsweise der angegebenen Berufszweige. Die Menge an gesammelten Informationen kann einige Entscheidungen erleichtern, wie die Wahl passender Praktika oder auch grundsätzliche Fragen, wie: „Was will ich später machen? Wo liegen meine Stärken und wo meine Schwächen? Wie kann ich mich am besten einbringen?“

Einen durchaus hilfreichen und anregenden Band haben die Herausgeberinnen zusammengestellt, der auch dadurch helfen kann, dass er den Pessimismus abschafft, der in letzter Zeit immer öfter in den Kulturwissenschaften spürbar wird. Es gibt viel zu tun für Ethnologen, Philologen, Kunsthistoriker und andere - was genau, kann man in diesem gelungenen Buch nachlesen.

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