Ausstellungsbesprechungen

Bonjour Russland. Französische und Russische Meisterwerke 1870-1925 aus Moskau und Sankt Petersburg

Die Neue Nationalgalerie am Kulturforum Berlin präsentierte vor drei Jahren 212 Meisterwerke vom Postimpressionismus bis zur Gegenwart aus dem Museum of Modern Art in New York City. Zu ihnen zählte »Der Tanz I« von Henri Matisse aus dem Jahr 1909. Das Gemälde hatte der Moskauer Kunstsammler Sergej Schtschukin wohl während eines Aufenthaltes in Paris gesehen und bestellte darauf hin das Wandbild »Die Musik« als auch »Der Tanz« für seine Stadtvilla.

Dieses große dekorative Bild, das mit seiner Farbgebung zum ersten Mal Elemente des byzantinischen Kunststils mit denen der abendländischen Malerei verbindet, zählt nach der Verstaatlichung der Sammlung von Schtschukin zu den herausragenden Gemälden der Staatlichen Eremitage in Sankt Petersburg und stellt als ein Schlüsselwerk des letzten Jahrhunderts zu Recht den Höhepunkt der Düsseldorfer Sonderausstellung »Bonjour Russland« dar.

  

Die Ausstellung, die erstmalig 126 französische und russische Kunstwerke von 1870 bis 1925 aus den vier größten Museen Russlands in Deutschland vereint zeigt, ist in vier Kapitel gegliedert: Die erste Sektion thematisiert die russische Kunst des Realismus und den Einfluss des französischen Naturalismus unter besonderer Berücksichtigung von Ilja Repin, einem der wichtigsten Mitglieder der so genannten Wanderer, der russischen Gruppe der Realisten; der zweite Bereich präsentiert Werke aus den großen Moskauer Sammlungen von Iwan Morosow und Sergej Schtschukin sowie deren unterschiedliche Schwerpunkte, während das dritte Kapitel den berühmten Ballett-Impresario und Ausstellungsorganisator Sergej Diaghilew zum Thema hat und zugleich die Verbindung zwischen den »Wanderern« und der aufkommenden russischen Avantgarde der damaligen Zeit verdeutlichen möchte. Mit Darstellungen vom Primitivismus bis zur Abstraktion, zu denen Hauptwerke von Kazimir Malevich zählen, schließt die Ausstellung. Ihr Ziel ist es, die bemerkenswerten Parallelen, die gegenseitige Beeinflussung, aber auch die unterschiedlichen Wege in der Entwicklung der russischen und französischen Avantgarde des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zu verdeutlichen.

 

Zur Sonderausstellung, die ein umfassendes Rahmenprogramm begleitet, sind ein Katalog und eine DVD erschienen. Der Kurator Sir Norman Rosenthal hat sie konzipiert und nach ihrer exklusiven Präsentation in Düsseldorf wird die Ausstellung »Bonjour Russland« in der Royal Academy of Arts zu sehen sein.

 

 

 

Öffnungszeiten

Montag bis Sonntag 10-20 Uhr

Feiertage: 24., 31.12.2007 geschlossen, 25., 26.12.2007, 01.01.2008 geöffnet

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