»The Eyes of War« zeigt die Porträts von vierzig Zivilisten und Soldaten, die als Kinder und Jugendliche im Zweiten Weltkrieg ihr Augenlicht verloren haben. Zu sehen sind Menschen aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, der Ukraine und dem Gebiet der ehemaligen UDSSR. Hineingeworfen in den dunkeln Ausstellungsraum suchen Pia Littmann und André Bischoff erst Halt, gelangen dann aber ausgehend von den gezeigten Einzelschicksalen zu einer zugleich persönlicheren und differenzierteren Sicht des Krieges.
Die Weimarer Schau öffnet die Tür in die Vergangenheit und wirft einen Blick zurück auf die Jahre um den Ersten Weltkrieg. Acht Größen der Zeit und rund 500 Exponate reflektieren die aufgeputschte Stimmung damals in der Residenzstadt, die zum Symbolort deutscher Nationalkultur avancierte. Rowena Fuß berichtet.
Die Fotografien Julian Röders sorgen in der Erfurter Schau für einen seltsamen Moment des Innehaltens, denn irgendwas scheint hier nicht richtig. Sie zeigen Waffenmessen, Wirtschaftsgipfel und Demonstrationen. Es sind jedoch keine bloßen Reportagefotografien. Beigestellt sind Ihnen Aufnahmen der Magnum-Legende Robert Capa. Rowena Fuß hat das Gemenge erforscht.
Das Kunstmuseum Wolfsburg feiert seinen 20. Geburtstag mit einer umfangreichen Schau zu Oskar Kokoschka: Zahlreiche Gemälde und Papierarbeiten stellt es aus und lässt ein gesamtes künstlerisches Leben Revue passieren, das die Schlüsselereignisse des 20. Jahrhunderts hautnah miterlebte. Bettina Maria Brosowsky war in Wolfsburg und hat sich die Ausstellung angesehen.
Im Jahre 2013 gab Ralph Jentsch die ursprünglich 1924 veröffentlichte Mappe »Der Krieg« von Otto Dix neu heraus. Neben den 50 Radierungen sind auch Mappendeckel und Inhaltsverzeichnisse reproduziert worden. Eingeschlagen in einen Auszug aus Dix' »Sturmtruppen gehen unter Gas vor« und schwarz gebunden, wird kein Zweifel daran gelassen, dass man ein Buch voller dunkler Kapitel vor sich hat. Unser Autor Lennart Petersen hat es sich angesehen.
In dem von Burcu Dogramaci und Friederike Weimar herausgegebenen Sammelband »Sie starben jung!« werden die Positionen von acht aufstrebenden Künstlern und Dichtern am Vorabend der »Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts« nachgezeichnet. Unsere Autorin Verena Paul hat den Band für Sie gelesen.
Frau, Kommunistin und Jüdin – ein dreifaches Stigma, um in Vergessenheit zu geraten? Mit ihrer jüngst im Jonas Verlag erschienenen Gerda-Taro-Biografie widerlegt Irme Schaber diese Mutmaßung. Denn sie zeigt, wie ergiebig und bereichernd für Wissenschaft und interessiertes Publikum die Beschäftigung mit einer der Pionierinnen der fotografischen Kriegsberichterstattung ist. Verena Paul hat die umfangreiche Publikation gelesen.
Seine Kriegsbilder sind derzeit in allen Medien präsent, in all ihrer Eindringlichkeit und Düsternis. Unweigerlich fragt man sich, was im Kopf des Mannes vorging, der sie schuf, was ihn beschäftigte, wer er war. Ein großes Fenster in seine Gedankenwelt öffnet nun die über 1000 Briefe und Karten umfassende Sammlung von Ulrike Lorenz und Gudrun Schmidt. Raiko Oldenettel hat sich durch das monumentale Werk gekämpft und ist geradezu euphorisch!
Die Ausstellung präsentiert Kunstwerke und Objekte, die Max Ernst einerseits beeindruckten und die er andererseits kritisch rezipierte. Durch die Kriegszeit geprägt deutete er in einer Reihe von dadaistischen Foto-Collagen Kriegsmotive ins Fantastische um und entwickelte sich zum Surrealisten. Rainer K. Wick vermittelt Eindrücke der Schau.
Mit dem Ersten Weltkrieg lässt die Bundeskunsthalle Bonn die »Urkatastrophe« des letzten Jahrhunderts Revue passieren – nicht aus Sicht des Kulturhistorikers, sondern aus Sicht der Künstler. Gleich einem Seismografen spürten sie den nahenden Konflikt, sie dokumentierten oder aber abstrahierten seine Gräuel. Nina Loose blickt schlaglichtartig auf die gezeigten Arbeiten von Beckmann, Kirchner, Macke, Marc und weiteren.
Otto Dix gehört zu den umstrittensten, gelegentlich sogar scharf abgelehnten, zweifellos aber auch zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Jetzt hat Olaf Peters eine Biografie des Malers vorgelegt, die in ihrer Vielschichtigkeit wie in ihrer sprachlichen Gestaltung der Bedeutung des Meisters vollkommen angemessen ist. Stefan Diebitz hat das anregende Buch gelesen.