Call for Papers

Call for Papers: Digitally Remastered – Kulturerbe und Virtualität, vom 8. bis 10. November 2017 in Berlin

Die 24. EVA Berlin Konferenz »Elektronische Medien und Kunst, Kultur und Historie« lädt wieder ein, sich mit dem Verhältnis von Digitalisierung und Kultgur zu beschäftigen. In diesem Jahr steht das Verhältnis von Virtual Reality und Kulturerbe im Mittelpunkt. Gesucht werden Vorschläge für Workshops und Vorträge. Einsendeschluss: 1. September 2017.

Digitale Werkzeuge in der Visualisierung, virtuelle Vernetzung und translokale Präsenz erweitern die Erfahrungsräume der Museen, Bibliotheken und Archive. Mixed- und Augmented Reality, 3D Modeling sowie breitbandige Streaming Technologien verändern die Kontexte unserer Wahrnehmung und wirken hinein in den gesellschaftlichen Verständigungsprozess über Kultur, Identität und Tradition. Neben dem breiteren Zugang zum kulturellen Erbe gilt es neue Zirkulationsformen des in den Sammlungen kumulierten Wissens zu berücksichtigen. Es geht um die Ausdifferenzierung öffentlicher Medienumgebungen, in denen die mediatisierte Erfahrung als gleichwertig und bereichernd gegenüber der Erfahrung vor dem Original erlebt werden kann.

Digitale Transformation umfasst deshalb mehr als den reproduktiven Vorgang der Digitalisierung. Es handelt sich um einen generativen und co-kreativen Prozess des »Digital Remasterings». Das digitale Sammlungsobjekt rekodiert die Merkmale einer Originalvorlage und ergänzt zugleich dokumentarische, funktionale oder strukturelle Anreicherungen. Das originale Werk findet damit seine Entsprechung in einem digitalen Unikat, dessen Erfahrungsdimension jedoch über das Original hinausweist. Es verlässt die lokale Öffentlichkeit des Museums und entfaltet als Virtual-, Smart- und Shared-Heritage eine eigene, auratische Wirksamkeit im Internet der Dinge, im Social Web, auf Gaming Plattformen oder in Forschung und Wissenschaft.

»Digital Remastering« der Sammlungen umfasst technische, rechtliche oder dokumentarische Anforderungen, die von der Revision originaler Bestände über die Auswahl Der Digitalisierungsverfahren bis zur Zertifizierung digitaler Unikate reichen. Die Zirkulation in den Online-Kanälen erfordert verbindliche Mechanismen der Beglaubigung und Kontrolle sowie fairen Ausgleich rechtlicher Ansprüche. Schließlich spannen die neuen Nutzungsszenarien die digitalen Sammlungen in den Rahmen einer transkulturellen Öffentlichkeit, die eigenen kuratorischen Regeln, multiperspektivischen Narrationen und partizipatorischen Sichtweisen folgt.

Die 24. Berliner EVA Konferenz lädt ein, aktuelle Positionen und praxisnahe Anwendungsbeispiele vorzustellen. Es werden innovative Beiträge für die Konferenz und Vorschläge für anwendungsorientierte Workshops erwartet. Konkrete Verfahren, Techniken, Projekte und Produkte können zeitgleich zur Konferenz ausgestellt werden.

Als Teil des internationalen EVA-Konferenzen-Netzwerks ist die Berliner Veranstaltung eine Plattform länderübergreifenden Austauschs und der europäischen Kooperation.

Schwerpunkte und Themen

  • Digitally Remastered: Digitales Erbe zwischen Forschung, Vermittlung und Gaming
  • Digitale Unikate: Strategien der Zertifizierung und Qualitätssicherung
  • Digital Reproduzieren: 2D, 3D, Video und Sound in »Museumsqualität«
  • Digitale Teilhabe: Shared Historical Authority und User Generated Content
  • Digital DNA: Open Access und “yellow milkmaids”
  • Augmented Reality Anwendungen, VR, virtuelle Museen und digitale Ausstellungen
  • Performative Künste, digitale Konzerthalle, Live-Streaming, Gaming Technologien
  • Im Verbund: Semantic Web, Ontologien, Open Linked Data, Metadatenstandards
  • EU-Initiativen für die Kultur, Europeana und Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)

Vorträge
Zu den angegebenen Schwerpunkten und Themen können Vorträge eingereicht werden (max. 2 Seiten). Die Vortragszeit beträgt 20 Minuten.

Workshops
Zu speziellen Themen können dem Programmkomitee Workshops angeboten werden. Die Zeitdauer (ca. 2-4 Std.) wird individuell abgestimmt.

Ausstellung
Präsentationen für die begleitende Ausstellung am 9. November 2017 können gegen eine Ausstellergebühr von 100€ angemeldet werden. Die Referenten und Aussteller, deren Beiträge angenommen sind, werden gebeten, ein Manuskript bzw. eine Präsentationsseite für den Konferenzband zu erstellen

Call for Papers
Die Vorschläge werden bis zum 1. September 2017 online unter folgendem Kontakt eingereicht: eva-berlin@smb.spk-berlin.de

Kontakt: Dr. Andreas Bienert | Staatliche Museen zu Berlin –Preußischer Kulturbesitz | T +49(0)30266-423301 | a.bienert@smb.spk-berlin.de

Programmkomitee

Vorsitz:
Dr. Andreas Bienert (Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz)
Eva Emenlauer-Blömers (ehem.Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Projekt Zukunft)
Dr. James R. Hemsley (EVA Conferences International, UK)

in Zusammenarbeit mit:
Dr. Anko Börner (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. - Optical Sensor Systems)
Dr. Christian Bracht (Deutsches Zentrum für kunsthistorische Dokumentation - Bildarchiv Foto Marburg)
Dr. Matthias Bruhn (Humboldt-Universität zu Berlin)
Katrin Glinka (Urban Complexity Lab| Fachhochschule Potsdam)
Prof. Dr. Dorothee Haffner (Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin)
Dr. Harald Krämer (School of Creative Media | City University of Hong Kong)
Prof. Dr. Robert Sablatnig (Technische Universität Wien)
Pedro Santos (Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Darmstadt)
Prof. Gereon Sievernich (Martin-Gropius-Bau Berlin)
Dr. Ing. Ralf Schäfer (Fraunhofer Institut für Telekommunikation - Heinrich-Hertz-Institut Berlin)
Dr. Frank Weckend (Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V., Berlin)
Beratend: Prof. Vito Cappellini (University of Florence)

Ort: Kunstgewerbemuseum - Staatliche Museen zu Berlin Kulturforum, Matthäikirchplatz 8, 10785 Berlin

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