Call for Papers

Call for Papers: Leitung einer Sektion des 34. Deutschen Kunsthistorikertages, vom 8. bis 12. Mai 2017 in Dresden

Der 34. Deutsche Kunsthistorikertag wirft seine Schatten voraus: 2017 steht er unter dem Motto »Kunst lokal — Kunst global«. Schon zum zweiten Mal werden einige Sektionen öffentlich ausgeschrieben. Einsendeschluss für Vorschläge: 3. November 2015.

Der Verband Deutscher Kunsthistoriker e. V. veranstaltet gemeinsam mit dem Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden den 34. Deutschen Kunsthistorikertag, der vom 08. bis 12.03.2017 in Dresden stattfinden wird.

Unter der Annahme, dass sich Prozesse kultureller Transformation aktuell beschleunigen und damit neue Identitätskonstruktionen wie Destruktionen alter Identitäten mit sich bringen, möchte der Kongress unter dem Motto „Kunst lokal – Kunst global“ das Spannungsfeld von Lokalität und Globalität, von Kontinuität und Wandel auf dem Gebiet der Kunstgeschichte historisch weiträumig ausloten und dabei den Bogen von den Voraussetzungen in älteren Kulturen bis zu den gesellschaftlichen und politischen Fragen der Gegenwart schlagen.

Auf der Suche nach den Wechselwirkungen lokaler, regionaler und globaler Aspekte von Kunstproduktion und -rezeption wird auch der Zusammenhang von Topografie und Identität in einer globalisierten und kulturell vielfältigen Gesellschaft berührt, die von divergierenden politischen und religiösen Leitbildern und Mentalitäten geprägt ist. Hier spielt die historische Perspektive der Kunstgeschichte eine besondere Rolle: Inwiefern sind künstlerische Traditionen an Orte gebunden, regional oder national konnotiert? Oder bilden sie sich im Gegenteil im Zuge der Begegnungen unterschiedlicher Kulturen heraus, die die Kunstgeschichte Europas seit Jahrhunderten bestimmen? Welche Rolle spielt dabei die Präsenz von Objekten außereuropäischer Kulturen, früher Belege der Globalisierung? In welcher Form wurden und werden europäische Formen der Kunst in anderen Kontinenten rezipiert? Wie konstituieren sich Zentren der Avantgarde? Wie bestimmend sind topografisch-räumliche Aspekte und Aspekte der Migration für die Kunstpraxis der Gegenwart? Ist im Sinne einer „Glokalisierung“ von der zunehmenden Verschmelzung lokaler, regionaler und globaler Ebenen auszugehen? Welche Rolle spielt in der Erkenntnis und Aufarbeitung derartiger Verknüpfungen die „global art history“, welche die räumlich enger begrenzten Arbeitsfelder der Kunstgeschichte?

Nicht zuletzt soll die Frage berührt werden, wie wir in der neuen, auf einen eminenten Wandel ausgerichteten Gesellschaft die gegenseitigen kulturellen Überlieferungen, etwa die Denkmale und Objekte der eigenen mit denen der jeweils anderen kulturellen Sphäre, in Verbindung bringen können. Dresden bietet sich als Ort für solche Austauschprozesse geradezu an, haben sich hier doch seit Jahrhunderten die Einflüsse verschiedenster kultureller Sphären, beispielsweise in den Kunstsammlungen, der Porzellanproduktion oder der höfischen Architektur, niedergeschlagen. Zugleich ist Dresden eines der markantesten Beispiele für die Konstruktion eines künstlerisch geformten Raumes, dem zwar die Barockepoche als Projektionsfläche dient, der aber erst durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs seine mythischen Dimensionen angenommen hat.

Neben der expliziten inhaltlichen Ausrichtung sollen die Sektionen möglichst breit die aktuellen wissenschaftlichen Diskurse der verschiedenen kunsthistorischen Berufsgruppen (am Museum, im Bereich des Denkmalschutzes, der Hochschulen und der freien Berufe) abbilden, aber auch zum Austausch zwischen Institutionen und Netzwerken und deren Akteurinnen und Akteuren beitragen.

Der Kongress gliedert sich in zwölf Sektionen sowie Plenarveranstaltungen. Bereits zum zweiten Mal sollen dabei vier Sektionen öffentlich ausgeschrieben werden. In einem ersten Schritt laden wir daher alle Kolleginnen und Kollegen ein, uns einen Vorschlag für eine Sektion zukommen zu lassen. Der Vorstand des Verbandes wird zusammen mit dem Dresdner Institut darüber im November 2015 beraten und eine Auswahl aus den eingesandten Vorschlägen treffen. Das Organisationskomitee trifft seine Entscheidungen allein aufgrund der Qualität der eingereichten Vorschläge. Sofern sich solche inhaltlich überschneiden, behält sich das Komitee vor, den überzeugendsten Vorschlag auszuwählen oder ggf. eine Zusammenlegung aus den eingereichten Beiträgen vorzuschlagen. Die ausgewählten Sektionen werden ihren Call for Papers im Frühjahr 2016 veröffentlichen können. Pro Sektion sind fünf Referate vorgesehen.

Bitte reichen Sie Ihren Sektionsvorschlag im Umfang von max. 2000 Zeichen spätestens bis zum 03.11.2015 auf elektronischem Wege nebst Ihrer Kontaktdaten und ggf. der Kontaktdaten einer/eines Ko-Sektionsleiterin/Sektionsleiters in der Geschäftsstelle des Verbandes unter der E-Mail-Adresse info @kunsthistoriker.org ein. Für Rückfragen zur Sektionsausschreibung wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle unter Tel. +49 (0)228/18034-182.

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