Call for Papers

Call for Papers: Use and Habit. Gebrauch und Gewohnheit. Einsendeschluss ist der 9. April 2010

In Architekturzeitschriften und Feuilletons werden Häuser in der Regel als Innovation oder als Klassiker diskutiert. Wir sehen dort Abbildungen von Gebautem, von Modellen und Plänen, und lesen Texte über Entwurfshaltungen, Bautechniken und Besitzverhältnisse. Die Phase jedoch vom Einzug der ersten Nutzer bis zur Unterschutzstellung durch das Denkmalpflegeamt oder dem Abriss, der Aspekt der laufenden Kommunikation zwischen Haus und Benutzer, erscheint als blinder Fleck im Diskurs. Die Deadline für das Einreichen der Abstracts ist der 9. April 2010.

Was passiert mit der Architektur, wenn sie das Architekturbüro verlassen hat, wenn die Handwerker abgezogen sind, wenn die Fotografen ihre Arbeit verrichtet haben? Was passiert mit der Architektur, wenn sie ihrer eigentlichen Bestimmung übergeben wurde, wenn sie schlicht und ergreifend genutzt wird? Und weiter gefragt: Wird nicht gerade hier die Frage nach Sinn und Unsinn von Architektur geklärt – in jenem Zeitraum, in dem sich die vom Entwurf aufgestellten Thesen als richtig, falsch oder als belanglos erweisen?

Die Ausgabe Generalist 3/2010 ,Gebrauch und Gewohnheit‘ will versuchen, sich dieser Wechselwirkung auf einer phänomenologischen Ebene zu nähern; wir wollen Geschichten sammeln. Geschichten des Gebrauchs von Räumen und der Gewohnheiten, die sich in ihnen widerspiegeln; von der nicht-physischen Transformation von Architektur im Nutzungsprozess. Mit Raumgeschichten oder Geschichtenräumen hoffen wir, das Beiläufige von Architektur im Gebrauch einzufangen und gleichzeitig ihre alltägliche Bedeutung besser begreifen zu lernen.

Eine mögliche Gliederung des Heftes ergibt sich aus dem jeweiligen Zugriffauf das Thema, der unterschiedliche Artikelthemen denkbar macht – einige Beispiele:

1. Theorie

  • Riten des Gebrauchs – wie Bedeutung durch Gewohnheit entsteht
  • Vom Gebrauchswert der Nutzlosigkeit

Die narrativen Qualitäten des Raums, oder: architektonische Mittel der
Erzählung

2. Phänomenologie

  • „Wie ich einmal …“ oder: Dialoge mit dem Haus
  • Verluste – Was ein Abriss mit sich nimmt

Beziehungskisten, Atmosphären, Stimmungen

3. Praxis

  • Das Haus lebt – Baubeschreibung aus der Nutzerperspektive
  • Vom Beherbergen: Nutzer- und Nutzungsschilderung aus Architektenperspektive
  • Leistungsphase 10

Weitere Informationen

Einsendeschluss für Abstracts ist der 9. April 2010. Der genaue Ausstellungstext kann in der unten angehängten PDF-Datei eingesehen wernde, die Internetseite Generalist informiert über die Zeitschrift.

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