Call for Papers: Zwischen Abbild, Simulacrum und Methode. Kopien als Strategie in japanischen ästhetisch-künstlerischen Praktiken, 29. bis 31. August 2018 in Berlin

Die Sektion »Kunst« auf dem 17. Deutschsprachigen Japanologentag 2018 steht unter dem Motto »Zwischen Abbild, Simulacrum und Methode« und will die Rolle von Kopien in der japanischen Kunst. Gesucht werden aber nicht nur Beiträge zum Sektionsthema, sondern auch freie. Einsendeschluss für Abstracts: 15. August 2017.

»Kopien« in der Kunst – sowohl als künstlerische Methode als auch als Visualisierungsmodus – sind auf vielschichtige Weise allgegenwärtig. Lange bevor Postmoderne und Appropriation-Art Kopien als ästhetisch-künstlerisches Mittel eingesetzt und somit endgültig zur Rehabilitierung dieser durch das Originalitätskonzept der Moderne verpönten Methode beigetragen hatten, gehörte das Kopieren zu den grundlegenden künstlerischen Praktiken. Kopieren war lange nicht nur eine wichtige Kulturtechnik für die Aneignung und das Tradieren von Stilen und Techniken; in der utsushi-Praxis fungierte es auch als künstlerische Geste der Wertschätzung. Mechanische Reproduktionen durch Photographie oder 3D-Drucker weisen nicht nur wegen des mimetischen Charakters ihrer Bilder, sondern auch durch ihre Kapazität für die Vervielfältigung eine politisch-ideologische Dimension auf; die Kopie als abbildende Erscheinungsform, die beispielsweise durch das Medium der Photographie produziert wird, stellte auch zeitweise eine kritische Intervention gegen das Realismus-Konzept und die Darstellungskonventionen dar.

Im Zentrum steht die Frage, wie diese vielfältigen künstlerischen Praktiken und Phänomene der Kopie im Bereich der japanischen Kunst jenseits der Dichotomien »Original-Kopie« und »Original-Fälschung« zu verorten sind. Der Begriff »Kopie« kann weiter gefasst verstanden werden, beispielsweise als künstlerischer Akt, Visualisierungsmethode oder Phänomen.

Es sind Beiträge willkommen, welche die komplexen Bedeutungsebenen der Kopien aufschlüsseln und anhand konkreter Fallbeispiele methodisch wie thematisch relevanten Fragestellungen nachgehen.

Neben Beiträgen zum Sektionsthema wird es auch die Möglichkeit für thematisch freie Beiträge geben. Es wird gebeten, Themenvorschläge zu den Vorträgen (20 Minuten plus 10 Minuten Diskussion) spätestens bis zum 15.8.2017 zusammen mit einem Exposé im Umfang von ca. 250 Worten an die Sektionsleiterin zu senden. Für Beiträge von Doktorierenden gilt, dass sich das Promotionsvorhaben bereits im fortgeschrittenen Stadium befinden sollte, und der Beitrag so erste Forschungsergebnisse verspricht.

Sektionsleitung:
Dr. Mio Wakita
Institut für Kunstgeschichte Ostasiens
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Seminarstr. 4
69117 Heidelberg
Tel.: 06221-542346
Fax: 06221-543387
E-Mail: mio.wakita@zo.uni-heidelberg.de

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