Call for Papers

Call for Papers für ZKM Sommerakademie: Global Studies. Kunst und visuelle Medien heute, vom 18. - 20. Juni 2010 in Karlsruhe

Mit Global Studies richtet das ZKM eine Plattform ein, die den Diskurs um Kunst und Medien in der globalisierten Welt auf einer interdisziplinären Ebene verankert. Die Plattform ist eine Initiative des Projekts "Global Art and the Museum", das seit 2006 die komplexen Transformationen der Kunstszene vor dem Hintergrund der Globalisierung dokumentiert. Als Fortsetzung des Programms werden für die Sommerakademie 2010 junge Akademiker/-innen und Kulturschaffende aus dem deutschsprachigen Raum eingeladen, ihre wissenschaftlichen Positionen zur Analyse und Vermittlung einer global verstandenen Kultur darzulegen und Forschungsprojekte vorzustellen, welche die eigene Herangehensweise ans Thema demonstrieren. Einsendeschluss der Abstracts ist der 12. März 2010.

Das Eintreten der Globalisierung als einer Öffnung der Märkte und Grenzen war mit dem Versprechen verbunden, Dissonanzen und Konflikte aufzulösen und in die Utopie des post-histoire zu überführen. Genauso wenig, wie sich dies politisch und gesellschaftlich eingelöst hat, führte es in den Wissenschaften zu einer Verminderung der Komplexität; auch - und gerade - in denjenigen Fächern, die sich mit Bildern und der Kulturproduktion befassen, ist vielmehr eine zunehmende Vereinzelung der Methodologien und Perspektiven zu betrachten. Geistes- und Sozialwissenschaften können sich mit den gleichen Objekten befassen, werden dafür aber Ansätze verwenden, die untereinander inkompatibel erscheinen; anderswo erscheint eine Herangehensweise der jeweils anderen Disziplin applikabel, für die Vertreter der letzteren jedoch - aus der eigenen Tradition heraus - kaum mit dem Objekt der Untersuchung vereinbar. Kunst- und Kulturhistoriker/-innen, Filmwissenschaftler/-innen, Soziologen/-innen, Ethnologen/-innen und auch die Vertreter musealer Praxis verfügen über eigene Techniken der Kategorisierung, Analyse und Vermittlung, die den anderen abgehen mögen - aber zuerst in selten geleisteten Übersetzungsprozessen an ein übergreifendes Instrumentarium angepasst werden müssen, oder gar die Notwendigkeit der Wandlung mehrerer Disziplinen aufzeigen.

Dabei ist ein doppelter Schwerpunkt gesetzt; das eigene wissenschaftliche Werkzeug und zugleich das eigene Thema, dessen Relevanz und Analyse auch über die Grenzen des jeweiligen Faches verdeutlicht werden sollen. Projekte, die im Rahmen der Sommerakademie vorgestellt werden sollen, können sich in sehr verschiedenen Stadien befinden; im interdisziplinären Austausch sind ausgearbeitete Fallstudien ebenso von Interesse wie Konzeptskizzen, die auf einen zusätzlichen Impuls warten - oder ihrerseits den Impuls liefern können, ein bereits abgeschlossen geglaubtes Projekt neu zu überdenken.

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Die Sommerakademie 2010 wird vom 18.-20. Juni stattfinden. Der Begriff der Akademie ist bewusst gewählt; den aktiven Teilnehmern soll die Möglichkeit gegeben werden, für die Vorstellung ihres Projektes die jeweils adäquateste Präsentationsform zu entwickeln und sowohl in kleinem Rahmen wie mit dem Fachpublikum zu diskutieren. Während für jeden Vortrag pauschal ein Zeitrahmen von 20 Minuten vorgesehen ist, sollen dabei auch experimentelle Präsentationsformen erlaubt werden, die die am ZKM zur Verfügung stehende fortschrittliche Medientechnik nutzen.
Für Projekte, die aus organisatorischen Gründen nicht mehr ins Programm aufgenommen werden können, wird es eine Poster Session als alternative Plattform geben. Neben den Präsentationen und Diskussionen werden mehrere Gäste aus dem akademischen und musealen Bereich in Vorträgen und Gesprächsrunden Einblicke in ihre jeweilige Praxis vermitteln. Aktiven Teilnehmern werden Reisekosten und Unterkunft erstattet.

Dieser Aufruf soll junge Akademiker/-innen, Kulturschaffende und Gastwissenschaftler/-innen aus dem deutschsprachigen Raum adressieren, die aktuell an einer Institution oder in eigener Forschung - beispielsweise im Rahmen der Promotion - an einem Projekt zu zeitgenössischer Kunst und visuellen Medien arbeiten und dabei den Aspekt des Globalen (oder auch eines jeweils spezifisch Lokalen) behandeln. Die Sommerakademie ist für Vertreter aller Fachdisziplinen offen; neben Kunsthistorikern/-innen sollen vor allem Ethnologen/-innen, Regionalwissenschaftler/-innen und Forschende aus dem Bereich der Kultur- und Medienwissenschaften zur Teilnahme motiviert werden. Ebenso angesprochen sind Wissenschaftler/-innen aus den Bereichen, die sich mit der Aufbewahrung und Vermittlung von Kulturproduktion beschäftigen, wie Museologie, Kunstvermittlung oder Curatorial Studies.

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Während die Wahl von Präsentationsmethode und Thema den Teilnehmern überlassen ist, sollen im Folgenden einige für den gesamten Kontext relevante Fragestellungen aufgelistet werden.

- Übersetzungen: Fachsprachen und Sprachbarrieren
- Bilder als interkulturelle Mittler
- Werk- und Objektbegriffe
- Kunst als Kulturerzeugnis oder Kulturerzeuger
- Parallele oder multiple Geschichtsschreibungen
- (Post)Moderne(n): Epochen in Kunst und Wissenschaft
- Zeitgenossenschaft von Künstler/-in, Wissenschaftler/-in und Publikum
- Das Zeitgenössische und die (wissenschaftliche) Tradition
- Kunst jenseits des Museums: Subversion und Ausweitung des Institutionellen
- Artistic Research: künstlerische Praktiken als wissenschaftliche Methodik
- Jenseits westlicher Methodologien
- Eine Theorie des Globalen?
- Mapping im Diskurs: Kritik und Rechtfertigung regionaler und nationaler Kategorien
- *.Studies: Angelsächsische und Kontinentale Einflüsse
- Gemeinsame Archive, verschiedene Zugänge?
- Wissenschaftliche Vernetzung: Institutionen und Individuen
- Feldforschung und die Geisteswissenschaften
- Auslandseinsätze: Von der Reisefreiheit zur Verbreitung kultureller Hegemonie
- Akademische Exklusionsstrategien: Kunst, Pop, Trivia
- Medienbilder erschließen: Vom (Kunst-)Film zum Werbeblock
- Abhängigkeiten: öffentliche und private Förderung
- Öffentlichkeiten bilden: Rezeption und Zielgruppen von Wissenschaft

Weitere Informationen

Für eine aktive Teilnahme wird um die Zusendung einer Projektskizze und Darlegung der eigenen fachlichen Interessen von insgesamt maximal 3000 Zeichen, sowie eine Kurzbiographie an globalstudies@zkm.de gebeten.

Einsendeschluss ist der 12. März 2010.

Aktive Teilnehmer werden bis Anfang April 2010 informiert; für Rückfragen oder weitere Informationen wenden Sie sich bitte über die genannte eMail-Adresse oder telephonisch unter (0721) 8100 1826 an Jacob Birken.

Adresse:
ZKM | Zentrum fuer Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
Jacob Birken
Lorenzstrasse 19
D-76135 Karlsruhe
Tel.: +49 721 8100-1826
Fax: +49 721 8100-1139
http://www.globalartmuseum.de/site/home

P.O. Box 6909
D-76049 Karlsruhe

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