Meldungen zum Kunstgeschehen

Christie's stoppt Miró-Auktion

Ein kinoreifes (vorläufiges) Ende hat am Dienstagnachmittag die Versteigerung von 85 Kunstwerken von Joan Miró gefunden. Das Auktionshaus Christie's in London verkündete am Dienstag Nachmittag, dass die Werke nicht wie geplant am Abend desselben Tages zur Versteigerung stehen würden. Dies folgte auf Ereignisse in Portugal, wo nur Stunden zuvor das Verwaltungsgericht in Lissabon über die Auktion entschied.

In einer öffentlichen Stellungnahme erklärte Christie's, dass dies zum Schutz der Käufer geschehe. Solang die rechtliche Lage nicht geklärt sei, könnte man keine Auktion ansetzen. Das Auktionshaus hätte eine Verantwortung gegenüber seinen Kunden, bei einem Verkauf dem Käufer das vollständige Eigentumsrecht garantieren zu können. Dies sei im Moment nicht der Fall.

Die Werke gehören im Moment dem portugiesischen Staat. Dieser entschied sich zur Erleichterung des Haushaltsdefizits zu Versteigerung. Das jedoch zog eine große Protestwelle innerhalb des Landes nach sich. Man warf der Regierung einen Ausverkauf des kulturellen Schatzes vor, vor allem auch da die Werke in Portugal selbst nie für die Öffentlichkeit zugänglich waren. Der Protest gipfelte in einer von der Opposition beim Verwaltungsgericht in Lissabon eingereichten einstweiligen Verfügung.

Zwar wurde diese vom Gericht erst am Dienstag Vormittag abgewisen, jedoch bleibt die Situation in Portugal angespannt. Es wird mittlerweile auch um die Art und Weise des Transportes der Kunstwerke von Portugal nach England gestritten. Die Opposition wirft der Regierung vor, ohne Wissen des Kulturministeriums gehandelt und Bestimmungen zur Ausfuhr von Kunstwerke nicht beachtet zu haben. Es bestehe der Verdacht, dass die Werke illegal aus dem Land geschafft wurden.

Inwieweit nun die Werke nach Klärung der Sachlage erneut zum Verkauf stehen oder ob die Regierung nun einlenkt kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen.

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