Literatur zum Studium, Rezensionen

Deborah Gay: La lingua dell’Arte. Italienisch für Studierende der Kunstgeschichte und Archäologie, Helmut Buske Verlag 2011

Besonders für die Kunst der Neuzeit kann man es gebrauchen: Italienisch. Mit speziell auf Studierende der Kunstgeschichte und Archäologie abgestimmten Lektionen wird das Lernen der Sprache mit dem Lehrwerk aus dem Buske Verlag selbst in den Semesterferien zum Vergnügen. Rowena Fuß hat für PKG reingeschaut.

Jede Lektion beginnt mit einem fachsprachlichen authentischen Text, der als Grundlage für die anschließenden Grammatikerklärungen und Übungen dient. Insgesamt gliedert sich das Lehrbuch in 14 Lektionen, die sich vom ersten Kontakt mit der italienischen Sprache, über die Beschreibung eines griechischen Tempels und den Epochen der Kunst sowie der Beschreibung eines Kunstwerks schließlich bis zu Archäologie und Kunstgeschichte als Wissenschaft erstrecken. Kunsthistorische Abbildungen illustrieren die zahlreichen Aufgaben und ein Vokabelverzeichnis rundet schließlich das Buch ab.

Beim ersten Blick in das Lehrbuch schaut man überrascht auf die komplett in Italienisch verfassten Aufgabenstellungen und Erklärungen. Aber keine Bange, im Begleitheft gibt es die deutschen Übersetzungen und den Lösungsschlüssel für die Aufgaben. Los geht es ersteinmal mit der Aussprache der italienischen Buchstaben und Besonderheiten bei bestimmten Buchstabenfolgen. Dann geht es umgehend zu den Verben sein und haben (essere/avere). Zudem lernt man sich vorzustellen. In der zweiten Lektion wird der unbestimmte Artikel un’/-o/u-a anhand von Architekturelementen des Athener Parthenons und griechischer Vasen erlernt. Auf der gegenüberliegenden Seite finden sich dazu grammatikalische Informationen, da die Adjektivendungen je nach Genus und Numerus des Substantivs angeglichen werden. — Ein Fakt, der den meisten Lernenden aus dem Französisch- oder Lateinunterricht bekannt vorkommen dürfte.

Wenn man Lektion drei beendet hat, kennt man alle Elemente griechischer Tempel und Vasen. Nebenbei wird hier also Grundwissen aus dem ersten Semester Archäologie vermittelt. In den nächsten Kapiteln steht die Kunstgeschichte ein wenig mehr im Fokus. Anhand de Lebensläufe von Picasso und Monet werden beispielsweise die Zahlen geübt. Die Namen der Monate bzw. Jahreszeiten kommen hingegen mit Pieter Brueghel d.Ä. zur Sprache. Seine gemalten Jahreszeitenzyklen bieten sich aber auch hervorragend für dieses Thema an.

Nun folgt die Bildung einfacher Sätze über die Farbgebung eines Gemäldes. Als Beispiel dient hier die »Madonna di Pellegrini« von Caravaggio. Nebenbei lernt man hier auch etwas über Untersuchungsmethoden der Restauratoren kennen, wie die Verwendung von Infrarotlicht oder verschiedenen Farbfiltern. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch ein nachfolgender Text über die ursprüngliche Bemalung von antiken Skulpturen.

Doch schon geht es weiter mit einem Lückentext zu »La Pala di San Giobbe« von Bellini, in den die konjugierten Formen vorgegebener Verben eingesetzt werden müssen. Ein paar Seiten weiter widmet man sich sogar in einem zweiseitigen Text der venezianischen Malerei im Vergleich zur florentinischen im frühen 16. Jahrhundert. Anhand der Werke von Bellini, Giorgione und Tizian wird auf die Geburt der »maniera moderna« hingewiesen. Es ist ein Hörtext und natürlich wird auf den nächsten Seiten in verschiedenen Übungen getestet, was man verstanden hat.

Auf diese Weise werden in abwechslungsreicher Manier die Fertigkeiten lesen, schreiben und verstehen geübt. Wenn man einen Lernpartner hat, kommt auch das Sprechen nicht zu kurz. Nachdem alles durchgebüffelt ist, befindet man sich schließlich auf Niveau A1/A2 des Europäischen Referenzrahmens und sollte sich in der Lage befinden, reale Kommunikationssituationen bei Studienaufenthalten oder Praktika entgegentreten zu können.

Fazit: Es macht Spaß, so die Kunstgeschichte/Archäologie zu entdecken und gleichzeitig eine Sprache zu lernen!

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