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Der Große Widerspruch. Franz Marc zwischen Delaunay und Rousseau

Im Kreis des „Blauen Reiters“, der deutschen Avantgardebewegung um Franz Marc und Wassily Kandinsky, ist das Interesse für Frankreich groß: Man reist nach Paris, trifft dort französische Malerkollegen und setzt sich mit aktuellen Tendenzen auseinander. Franz Marc lernte Robert Delaunay 1912 in Paris kennen und war fasziniert von den „Fensterbildern“, die er in seinem Atelier bewundern konnte.

Delaunay inspirierte auch die Freunde Marcs vom „Blauen Reiter“, was auch im gleichnamigen Almanach von 1912 zum Ausdruck kam.
 
Bei der Suche nach Grundlagen für eine „neue“ Kunst erweckte der große Naive Henry Rousseau ebenso tiefe Bewunderung und Faszination. Stand Robert Delaunay im Almanach „Der Blaue Reiter“ für die große Abstraktion, so repräsentierte Rousseau die große Realistik.
Der Spannungsbogen zwischen diesen beiden Polen ist Thema der Ausstellung, die sich damit auch einer wichtigen Episode des deutsch-französischen Dialogs im 20. Jahrhundert widmet.
 
Schlaglichtartig wird die Ausstellung Aspekte einer Kunst beleuchten, die bei aller Modernität auf eine hinter der Zivilisation und der gesellschaftlichen Konvention liegende Ursprünglichkeit zurückgreifen will. In diesem Bestreben werden den Künstlern des „Blauen Reiter“ außereuropäische Kunstwerke zum Vorbild, ebenso wie bayerische Volkskunst, Kinderzeichnungen, die französische Avantgarde oder mittelalterliche Madonnen.
 
Dies führt die Ausstellung an exemplarischen Werkgruppen von Marc, Macke, Kandinsky, Klee, Münter, Jawlensky, Schönberg, Delaunay und Rousseau vor Augen, wobei bedeutende Leihgaben aus deutschen und internationalen Sammlungen den eigenen Bestand ergänzen.
 

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