Die Schüler Lukas und Bejamin besuchten die documenta 11. Eine Schilderung der Eindrücke.
Als wir nach einer längeren Zugfahrt in Kassel ankamen, wollten wir gleich Karten für die Dokumenta 11 kaufen. Also gingen wir zum nächsten Infostand der deutschen Bahn und fragten, wo man die Eintrittskarten kaufen könne. Die drei Damen starrten uns erst ratlos an, bis eine meinte: „Da vorne rechts“.
Also liefen wir bis zum Ende der Bahnhofshalle, und dann rechts. Doch leider konnten wir nirgends eine Verkaufsstelle für die Karten der großen Kunstausstellung finden. Also gingen wir zurück in die Bahnhofshalle und suchten uns einen anderen Infostand der DB. Hier konnte uns wenigstens gleich eine Frau sagen, dass es die Karten nicht hier, sondern im Hauptbahnhof gebe. Also machten wir uns auf in Richtung Innenstadt und fragten uns zum Hauptbahnhof durch, den wir nach einem längeren Fußmarsch erreichten. Vor dem „Kulturbahnhof“ ragte eine schräge Säule in die Höhe, an der ein Mensch hoch lief, als würde es die Erdanziehungskraft gar nicht geben: Das erste Zeichen der 11. Dokumenta! Doch auch hier war nichts ausgeschildert, wo es denn Karten geben könnte, und erst als wir wieder zu einem Infostand gerannt waren, erfuhren wir, dass es die Tickets am Gleis drei zu kaufen gebe. Endlich sahen wir eine Frau aus dem Fenster einer Verkaufsstelle der Dokumenta gucken. Wir zückten schon unser Geld, als wir durch die Frau erfuhren, dass es die Karten „da drüben“ gibt. Auch meine Ratte, die ich mitgenommen hatte, kotzte das wohl ziemlich an, denn sie verkroch sich schnell in meinem Ärmel. O.k.! Endlich hatten wir die Karten und einen Stadtplan. Wir waren gespannt, ob die Ausstellung auch etwas interessantes für uns bieten würde und betraten den ersten Ausstellungsraum am Bahnhof.
Der erste Eindruck: Das übliche. Langweilige Bilder, die an langweiligen Wänden hingen und unfreundliche Aufpasser. Als ob wirklich jemand daran interessiert wäre, solche langweiligen Bilder zu klauen. Also gingen wir schnell weiter, in der Hoffnung irgendwelche lustige Figuren mit Glubschaugen und großen Fangzähnen zu finden. Doch: Es gab nur irgendwelche bunten Modelle von Städten, Bilder von Gullideckeln, Bilder und Modelle von Schiffen und Brücken, langweilige Kunstfilme und noch mehr Bilder. Meine Ratte hatte jegliches Interesse an der Ausstellung verloren: Sie hatte es sich in meinem Ärmel bequem gemacht und war eingeschlafen.
So verließen ich und mein Kumpel Benjamin den ersten Ausstellungsraum der Dokumenta 11, in der Hoffnung dass der nächste Ausstellungsraum, am Rande der Innenstadt, besser sei.
Während des Weges, den wir mit Hilfe des Stadtplanes fanden, lernten wir die Gerüche der Stadt kennen: Ab und zu roch es nach verbranntem Teer und manchmal nach verbrannten Autoreifen. Naja...
Als wir angekommen waren, mussten wir uns an eine längere Reihe anstellen. Und als wir endlich dran waren, wurde mir freundlich mitgeteilt, dass ich meinen Rucksack an der Garderobe abzugeben habe. Als wir endlich drin waren, wurden wir erneut enttäuscht. Hier gab es von der Wand hängende Stoffetzen, Fotos, Einmachgläser, Bilder, Nachbildungen von Frankfurt und noch mehr Bilder. Vielleicht ein wenig interessanter als der vorherige Ausstellungsraum und für erwachsene Leute sehr interessant, aber für Jugendliche?? Naja...... L.
Als wir ein wenig gegessen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg nach Weimar. Nach Hause.
Am Anfang hatte ich eigentlich gedacht, es könnte recht interessant sein, denn das diesjähreige Thema der Dokumenta sollte Globalisierungskritisch sein (davon hab ich nur sehr wenig gemerkt) und ich selbst kritisiere ja die Globalisierung, aber in dieser Ausstellung haben jüngere Leute eigentlich nichts zu suchen, weil diese durch die Ausstellung überhaupt nicht angesprochen werden.
Meine Ratte sitzt jetzt auf meiner Schulter und betrachtet den Bericht. Und ich glaube sie denkt, dass ich alles so geschrieben habe, wie es war, und dass ich höchstens untertrieben habe.