Tagungen

Form und Funktion – Museen des 21. Jahrhunderts in historischen Bauten

Die fortschreitende Rekonstruktion des Dresdner Residenzschlosses bietet Anlass, über die für den Bau vorgesehene Nutzung und speziell über das spannungsvolle Verhältnis zwischen dem bereits wiederhergestellten bzw. noch wiederherzustellenden Gebäude und der darin vorgesehenen musealen Präsentation nachzudenken.

Es scheint sinnvoll, das Projekt historisch wie typologisch zu klassifizieren, um Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen. Zu diesem Zweck soll im Herbst 2008 ein internationales Kolloquium stattfinden, das von der TU Dresden und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden gemeinsam veranstaltet wird. Thematische Eckpunkte hierzu lauten:

Rekonstruktion:
Welche Probleme und Herausforderungen gibt es bei der Rekonstruktion von substanziell in ihrer historischen Schichtung extrem heterogenen Gebäuden? Dabei ist sowohl nach den sich wandelnden denkmalpflegerischen Vorstellungen als auch nach der Rolle von gesellschaftlicher und politischer Repräsentation zu fragen, die diesen Bauten und ihrer Rekonstruktion beigemessen wird.

Relation:
Museen stellen eigene Anforderungen an die sie bergende Architektur, die von den Objekten und deren didaktischer Präsentation ausgehen. Historische, vor allem rekonstruierte Bauten verlangen hingegen und bieten zumindest z. T. Authentizität und gleichzeitig historische Reflexion. Außerdem sind die Raumbezüge von Museum und Schloss nicht identisch. Welche Konflikte ergeben sich daraus, welche Lösungsmöglichkeiten bieten sich an?
 
Radius:
Der Wiederaufbau des Dresdner Residenz ist in doppelter Hinsicht kein monolithisches Unterfangen: Was sind die urbanistischen Konsequenzen? Welche Bedeutung hat ein wiedererschaffenes Schloss für die Identität einer Stadt - heute? Welche politische und auch wirtschaftliche Dimension verbirgt sich hinter der in Deutschland um sich greifenden „Schlossmanie“?
 
Referenz:
Welche Lehren lassen sich aus historischen und aktuellen Beispielen ziehen? Wo hat das Museum den historischen Bau „besiegt“, wo der historische Bau das Museum, und wo ist – zumindest dem aktuellen Augenschein nach –eine verträglichen Symbiose gelungen? Welches sind die Bedingungen hierfür? Ist die Architektur selbst Exponat – oder hat sie nur dienende Funktion?
 
Diese Eckpunkte waren für die inhaltliche und personelle Planung des Kolloquiums maßgeblich.
 
Veranstalter:
Technische Universität Dresden, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft und Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Prof. Dr. Bruno Klein
Prof. Dr. Dirk Syndram
 
Kontakt
 
Um Anmeldung wird gebeten
 
Ort
Hans-Nadler-Saal
Residenzschloss Dresden

 

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