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Große Schenkung an das Lindenau-Museum

Das Lindenau-Museum Altenburg, seines Zeichens Besitzer des größten Werkbestands von Gerhard Altenbourg, kann einige neue Stücke des Künstlers ausstellen. Möglich wurde dies dank einer großzügigen Schenkung.

Das Ehepaar Suse und Werner Pfäffle hat dem Museum seine Sammlung von Zeichnungen des Künstlers Gerhard Altenbourg überlassen. Die Geschichte der Schenkung ist dabei eine von großer Sympathie: Für die 2014er Ausstellung »Erzgebirge, Hügel-Grund, Artemis-Land: Altenbourgs Landschaften« hatte Museumsleiterin Julia M. Nauhaus Kontakt aufgenommen und prompt die Zeichnung als Leihgabe erhalten, die schließlich das Cover des Katalogs zur Schau zierte. Beim Rücktransport der Zeichnung lernten sich die Direktorin und das Ehepaar persönlich kennen. Das Paar überlegte bereits damals, die Sammlung abzugeben und setzte das Vorhaben nun in die Tat um: Seit dem Sommer 2015 bereiteten die Pfäffles und das Museum die Schenkung vor, die Anfang 2016 nun erfolgreich zum Ende geführt wurde. Dabei handelt es sich nicht um die erste Schenkung des Ehepaars Pfäffle an das Museum: Schon früher hatte es dem Museum vier Zeichnungen Martin Dislers geschenkt, der Protagonist der ersten Ausstellung in der Reihe »Altenbourg im Dialog« war.

Insgesamt 24 Zeichnungen und ein Mesingguss bereichern nun die ohnehin schon umfangreiche Altenbourg-Sammlung des Lindenau-Museums, das 1956 das erste Werk des Künstlers erwarb. Bereits früh fanden Kunstwerke Gerhard Altenbourgs ihren Weg in deutsche Museen beiderseits des Eisernen Vorhangs. Da sich der Künstler aber stets der offiziellen Kulturpolitik der DDR verweigerte, wurde er in der DDR selten ausgestellt und seine Ausstellungen teilweise gestört; in der BRD und im Ausland dagegen war er hoch angesehen.

Entstanden sind die nun an das Lindenau-Museum übergegangenen Werke zwischen 1948 und 1985 und geben damit einen Überblick über das gesamte zeichnerische Schaffen des Künstlers. Sie stammen zum Teil von prominenten Vorbesitzern wie Erhart Kästner und Heinz Trökes und zeichnen sich durch ihren sehr guten Erhaltungszustand aus. Der Messingguss »Verlobte« entstand 1989 und hat lediglich ein einziges Gegenstück, das sich am Grabstein Gerhard Altenbourgs befindet.

Von der Qualität der Sammlung Pfäffle kann man sich im Sommer 2016 selbst überzeugen: Ab dem 5. Juni wird die Ausstellung »Der Zeit Wind, der Tage Raunen« zu sehen sein.

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