Der Fotograf Henri Cartier-Bresson (1908–2004) gehört zweifellos zu den bedeutendsten Künstlern seiner Zunft überhaupt. Dass derartige hochfliegende Aussagen grundsätzlich heikel sind, scheint den Star selbst postum nicht anzufechten:
Die Mannheimer Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag, die schon in München als erster europäischer Station zu sehen war, ging bereits in die Verlängerung und wird zwischenzeitlich auch noch flankiert von einer Cartier-Bresson-Schau im Stuttgart nahen Fellbach. Darüber hinaus darf man sogar wagen, dem Fotografen das Etikett »zeitlos« anzuhängen: Das englischsprachige Katalogbuch war bereits 1987 zu einer New Yorker Ausstellung erschienen und erst jetzt, 20 Jahre später, für Mannheim übersetzt worden. Und noch eins obendrauf: Wer kennt sie nicht, die Meisterbilder, allen voran der Sprung eines Mannes über eine Pfütze, unter dem Titel »Hinter dem Gare St-Lazare« (Paris, 1932). Und immer wieder ist man bewegt, ästhetisch berührt.
Mit einem genialen Wahrnehmungsvermögen, einem schnellen Finger am Auslöser und einem grandiosen Witz im Wechsel mit gesellschaftlichen Verantwortungsgefühl hat es Cartier-Bresson ganz nach oben geschafft, wo es selbstverständlich für ihn schien, auch dort zu bleiben. Intuitiv ging er ans Werk, ohne den nüchternen Blick auf die Komposition zu verlieren. »Auf dieser Welt«, wusste der Fotograf, »gibt es nichts, was nicht einen entscheidenden Moment in sich birgt«. So schreibt man Fotogeschichte. Und an Nachfolgern hat es nicht gefehlt.
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