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Internationale Tagung: Aufgeklärter Kunstdiskurs und höfische Sammelpraxis. Das "Mahlerey-Cabinet" Karoline Luises von Baden (1723-1783) im europäischen Kontext, 10. bis 12. September 2014 in Karlsruhe

Die Bedeutung adliger Mäzene und Kunstsammler für die deutsche Museumslandschaft ist sicherlich unumstritten, gehen doch zahlreiche Bestände auf einen Grundstock zurück, den ein solcher Mäzen zusammengetragen hat. Die Markgräfin Karoline Luise von Baden war eine solche Mäzenin und sie steht im Mittelpunkt des Forschungsprojekts an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der von ihr ausgerichteten Tagung. Netzwerk und Korrespondenz der Gräfin, aber auch die einzelnen Kunstwerke und gesellschaftlichen Grundlagen sind ihr Thema.

Die von zwei öffentlichen Abendvorträgen begleitete, internationale Tagung "Aufgeklärter Kunstdiskurs und höfische Sammelpraxis" dient dem wissenschaftlichen Austausch über ein gleichnamiges Forschungsprojekt, das seit Juni 2013 durch die VolkswagenStiftung gefördert wird. Sie richtet sich an ein interessiertes Fachpublikum.

Im Fokus des interdisziplinären Kooperationsprojekts zwischen der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, dem Generallandesarchiv Karlsruhe und der Universität Mendrisio (Schweiz), steht die umfassende kunsthistorische und ideengeschichtliche Erforschung des einst über 200 Gemälde umfassenden "Mahlerey-Cabinets" der badischen Markgräfin Karoline Luise (1723-1783), das noch heute zu großen Teilen in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe erhalten ist. Den Schwerpunkt der ab 1759 mit Hilfe eines europaweiten Netzwerks von Korrespondenten und Agenten sorgfältig zusammengestellten (Privat-)Sammlung bildeten Werke der niederländischen und der französischen Schule des 17. und 18. Jahrhunderts.
Neben den Kunstwerken selbst steht den Projektbeteiligten die umfangreiche, größtenteils unpublizierte Korrespondenz der Markgräfin mit mehr als 750 Persönlichkeiten in ganz Europa zur Verfügung, die zu diesem Zweck erstmals vollumfänglich in einer wissenschaftlichen Datenbank erfasst wird.

Im Rahmen der Tagung werden 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, England, Schweden und den Niederlanden in vier Sektionen den Leitfragen des Forschungsprojekts nachgehen. Die wissenschaftlichen Impulse der Fachtagung werden nicht zuletzt der Konzeption der Großen Landesausstellung „Die Meister-Sammlerin. Karoline Luise von Baden (1723-1783)“ zugute kommen, die anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Stadtgründung von 30. Mai bis 6. September 2015 in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen sein wird.

Die Tagung ist öffentlich und die Teilnahme kostenfrei. Bitte senden Sie Ihre Teilnahmebestätigung unter dem Betreff „Tagung Aufgeklärter Kunstdiskurs“
an Sarah Salomon (salomon(at)kunsthalle-karlsruhe.de)

PROGRAMM

MITTWOCH, 10. September 2014
(Ort: Generallandesarchiv Karlsruhe)

19:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Christoph Frank, Universität Mendrisio (Schweiz): Von den Grenzen Europas. Karoline Luise, ihre Agenten und Korrespondenten.

DONNERSTAG, 11. September 2014
(Tagungsort: Generallandesarchiv Karlsruhe)

09:00 Uhr
Begrüßung und Einführung durch Wolfgang Zimmermann, Leiter des Generallandesarchivs Karlsruhe

Sektion 1: Regionalität und europäischer Horizont im Ancien Régime

09:30 Uhr
Wilhelm Kreutz, Universität Mannheim: Aufklärung am Oberrhein: Personen, Sozietäten, Institutionen

10:00 Uhr
Wolfgang Zimmermann, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe: Politische Allianzen – herrschaftliche Konkurrenzen – kulturelle Ambitionen. Das Oberrheingebiet in der Mitte des 18. Jahrhunderts

10:30 Uhr
Thorsten Huthwelker, Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe: Das Korrespondenznetz der Karoline Luise von Baden

11:00-11:30 Uhr Kaffeepause

Sektion 2: Kennerschaft und künstlerische Praxis

11:30 Uhr
Charlotte Guichard, CNRS - École normale supérieure, Paris: "Amatrice": les arts au féminin dans l'Europe des Lumières

12:00 Uhr
Katharina Weiler, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Die Kunst des Kopierens – Karoline Luise von Baden und die Leihgaben aus dem Kurfürstlichen Kabinett zu Mannheim

12:30-14:30 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr
Sarah Salomon, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Sehen und Wissen: Das Mahlerey-Cabinet – ein Laboratorium der Bilder?

15:00 Uhr
Astrid Reuter, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Die Bedeutung Jean-Etienne Liotards und der Pastellmalerei für Karoline Luise

15:30 Uhr-16:00 Uhr Kaffeepause

19:00 Uhr Öffentlicher Abendvortrag
Bénédicte Savoy, Technische Universität Berlin: Tempel der Kunst. Sammlungen und ihr Publikum im 18. Jahrhundert

FREITAG, 12. September 2014
(Tagungsort: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe)

Sektion 3: Kunstmarkt und Geschmacksbildung im 18. Jahrhundert

09:00 Uhr
Everhard Korthals Altes, Technische Universiteit Delft: Karoline Luises Sammeltätigkeit und der holländische Kunstmarkt: die Rolle von Katalogen, Briefkorrespondenzen und Agenten

09:30 Uhr
Holger Jacob-Friesen, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Karoline Luise und ihr Agent in Den Haag, Gottlieb Heinrich Treuer

10:00 Uhr
Max Tillmann, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Karoline Luise von Baden und die Niederländerbegeisterung in Frankreich im 18. Jahrhundert

10:30-11:00 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr
Thomas Kirchner, Deutsches Forum für Kunstgeschichte, Paris: Karoline Luise von Baden und die zeitgenössische französische Malerei

Sektion 4: Repräsentation und Ästhetik: Funktion und Form europäischer Kunstsammlungen

11:30 Uhr
Ulrike Grimm, ehemals Baden-Württembergische Schlösserverwaltung: " … Enfin cet appartemênt fera mes délices…" - Karoline Luises Appartements im Karlsruher Schloss

12:00 Uhr
Dietmar Lüdke, ehemals Staatliche Kunsthalle Karlsruhe: Form und Funktion der Bilderrahmen im Appartement der Markgräfin Karoline Luise von Baden

12:30-14:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr
Christoph Vogtherr, The Wallace Collection, London: Karoline Luise von Baden und Friedrich II. von Preußen - zwei fürstliche Gemäldesammler des Alten Reiches im Vergleich

14:30 Uhr
Merit Laine, The Swedish Royal Collections, Stockholm: “Y avoir tout ce qu’on peut s’imaginer” The Painting Collection of Queen Lovisa Ulrika of Sweden and its Context at Drottningholm Palace

15:00-15:30 Uhr Kaffeepause

15:30 Uhr
Frédéric Bußmann, Museum der Bildenden Künste, Leipzig: Pariser Sammlungen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zwischen Kennerschaft und Repräsentation

16:00-16:30 Uhr
Fazit und Verabschiedung der Referenten

Mehr Informationen zum Projekt auf der Website der Kunsthalle.

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