Die Sammlung ist in der Regel das Fundament eines Museums, auf dem alles fußt – Dauer- und Sonderausstellungen, Vermittlungskonzept, und und und. Aber in ihr muss sich neben der Vergangenheit auch die Gegenwart spiegeln und zu den großen öffentlichen Sammlungen kommen immer mehr Privatsammlungen. Das Symposium will den Blick auf das Problem des Sammelns im 21. Jahrhundert richten. An zwei Tagen diskutieren Experten und Publikum in insgesamt drei Themenschwerpunkten.
Vor dem Hintergrund einer fortschreitenden Globalisierung und Technisierung sehen sich auch Kunstmuseen neuen Anforderungen gegenüber. Ihr Bildungsauftrag und ihre gesellschaftliche Rolle stehen zur Debatte. In welcher Weise kann die Museumsarbeit dem demographischen Wandel, den sozialen und kulturellen Veränderungen – die etwa durch Migration und zunehmenden transkulturellen Verflechtungen auf der sozio-politischen Ebene hervorgerufen werden – begegnen? Wie bilden sich die technologischen Neuerungen im digitalen Zeitalter ab? Wie kann auf die Ökonomisierung, auf nationale Fokussierungen der Kulturpolitik oder auf einen zunehmend eventbasierten Kulturbegriff reagiert werden?
Die Frage, welche Effekte und Notwendigkeiten sich aus den gegenwärtigen Anforderungen ergeben, stellt sich nicht nur für temporäre Ausstellungsprojekte und Vermittlungsprogramme sondern insbesondere auch für den Umgang mit der Sammlung als konstitutivem Fundament des Museums. Das Symposium verknüpft die aktuelle Diskussion zur Rolle von Kunstmuseen mit einer Betrachtung möglicher Sammelstrategien und einer Neuperspektivierung der öffentlichen Sammlung.
Donnerstag, 30. März 2017, 9.30–18.00 Uhr
Panel 1: Die öffentliche Sammlung
Wie wird eine Sammlung öffentlich? Welche Öffentlichkeit kann eine Arbeit mit und an der Sammlung herstellen? Welche Zugänge zu Sammlungsbeständen können geschaffen werden? Wie können Werte einer offenen Gesellschaft mit Hilfe von öffentlichen Sammlungen ausagiert und Traditionen auf ihr gegenwärtiges Potenzial befragt werden? Welche Form der Aktivierung können Sammlungspräsentationen erzeugen? Kann die Sammlung partizipativ gedacht werden?
Impulsvorträge mit anschließenden Diskussionsrunden:
Panel 2: Globale Effekte: Migration und Transkulturalität
Was sind die Wirkungen globaler Verflechtungen auf die Sammelpraxis von Kunstmuseen? Wie finden postkoloniale Ansätze Eingang in die Politiken des Sammelns an Museen moderner und zeitgenössischer Kunst? Welche Konfliktfelder sind in Sammlungen angelegt? Wie können Sammlungsbestände neu betrachtet und bewertet werden? Welche Effekte könnte dies für die Präsentation der Sammlungsbestände haben? Welche Formen des ‚anderen’ Sammelns sind denkbar?
Impulsvorträge mit anschließenden Diskussionsgruppen:
Freitag, 31. März 2017, 9.30 –17.00 Uhr
Panel 3: Sammlungen bewegen
Welche kulturpolitischen, institutionellen, regionalen und überregionalen Interessen beeinflussen die Strategien des Sammelns? Wie verdichten sich Lokalitäten in Sammlungen und wie lassen sie sich in einen übergeordneten Zusammenhang stellen? Können translokale und transdisziplinäre Sammlungskonzepte das Museum in seiner Bedeutung als öffentlicher Raum bestärken? Worin liegen die Grenzen ausgeweiteter Sammlungskonzepte?
Impulsvorträge mit anschließenden Diskussionsgruppen
Podiumsdiskussion mit allen Teilnehmer*innen moderiert von Beatrice von Bismarck
Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Es wird eine englische Simultanübersetzung für die deutschen Beiträge angeboten.
Teilnahme kostenfrei, die Zahl der Plätze ist begrenzt.
Die Anmeldung ist bis zum 20. März 2017 möglich unter gfzk.de