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Jubiläumsveranstaltung im Graphikmuseum Münster: Joan Miró – Die Farbe seiner Träume

Münster. Vor zehn Jahren öffnete in Münster das erste Picasso-Museum Deutschlands seine Türen. Das Graphikmuseum in Münster beherbergt mit über 800 Grafiken eine in ihrer Geschlossenheit weltweit einmalige Picasso-Sammlung. Sein erstes rundes Jubiläum feiert das Museum mit zahlreichen Veranstaltungen und drei großen Sonderausstellungen über Joan Miró, Pablo Picasso und Paul Klee.

„Fast 50 Sonderausstellungen rund um Picasso und seine Zeitgenossen haben wir in den 10 Jahren seit der Eröffnung präsentiert“, resümiert Geschäftsführerin Andrea Hagemann. Auch mit den Besucherzahlen ist sie zufrieden: „2009 war unser zweitstärkstes Jahr und im Laufe des Jahres erwarten wir unseren 750.000 Gast.“ Den Höhepunkt des Jubiläumsjahres bildet eine Festwoche im September sowie eine Schau über den Namensgeber.

Mit der Ausstellung „Die Farbe seiner Träume“ über den spanischen Künstler Joan Miró (1893-1983) hat das Picasso-Museum am Freitag seinen Geburtstag eingeleitet. „Die Präsentation verfolgt Mirós Werdegang von den künstlerischen Anfängen bis hin zu seinem großflächigen Spätwerk“, erklärt Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. Mit rund 100 Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Keramiken und Handzeichnungen spiegelt die Ausstellung nicht nur die ungewöhnliche Materialien-Bandbreite des Künstlers, sondern auch die schöpferisch-motivischen Querbezüge, die er zwischen den verschiedenen Medien schafft. „Wer meint, sich an Miró schon satt gesehen zu haben, lernt ihn in der Ausstellung von ungewohnter Seite kennen“, verspricht Müller.

Bei der Darstellung der künstlerischen Suche Mirós nach einer eigenen Position in der aufkommenden Moderne übernimmt vor allem sein selten gezeigtes Frühwerk eine wichtige Rolle. Drei Gemälde aus den Jahren 1914-17 weisen noch kubistische und fauvistische Züge auf. Einige Werke aus den 20er und 30er Jahren belegen, dass später auch der Pariser Surrealismus einen wichtigen Einfluss auf Mirós künstlerische Selbstfindung ausübte.

Mirós ausgeprägter Hang zum spielerischen Experimentieren zeigt sich auch bei den in Münster ausgestellten Keramiken und Skulpturen. Häufig verwendete er für seine Werke banale, von anderen weggeworfene Dinge aus der Alltagswelt, die er beim Spazierengehen in der Natur fand. Seine Beute kombinierte er mit weiteren Fundstücken von den Müllhalden der Konsumgesellschaft, darunter alte Spielzeugautos, Löffel, Nägel, Kisten, Bretter, Stühle und Kanister. Seine grotesken Skulpturen ließ er anschließend in Bronze gießen. Eine Auswahl dieser Fantasiegebilde präsentiert das Graphikmuseum auf einem 36 Quadratmeter großen Strandstück mitten in der Ausstellung, für den es 1,5 Tonnen Sand anliefern ließ.

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