Buchrezensionen, Rezensionen

Katharina Knieß: Kunst in die Öffentlichkeit. PR-Handbuch für Künstler und Galerien, Museen und Hochschulen, Falkenberg Verlag 2010

Künstler, Galerien und Museen leben von und mit der Bildenden Kunst. Der Faktor "Aufmerksamkeit" ist dafür entscheidend. Dennoch geschieht vieles in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nur durch "learning by doing". Das Buch von Katharina Knieß schafft nun Erleichterung für die Arbeit in diesem Bereich. Unsere Autorin Elena Korowin hat das Grundlagenwerk für sie gelesen und fand es absolut empfehlenswert.

Kunst in die Öffentlichkeit©Falkenberg Verlag
Kunst in die Öffentlichkeit©Falkenberg Verlag

Katharina Knieß ist mit »Kunst in die Öffentlichkeit« ein übersichtliches und informatives Buch gelungen. Die Autorin stellt sich anfangs der Aufgabe, ein PR-Handbuch speziell für den Kunstbetrieb zu entwerfen, um somit auf spezielle Bedürfnisse der Kunst- und Kulturschaffenden einzugehen. Denn die Kunst-PR ist völlig anders als jede andere, »sie ist persönlicher« – so die Meinung der Autorin, deshalb muss ein eigens für Künstler, Galeristen, Kuratoren u.a. zusammengestelltes Handbuch her. Es gelingt ihr geschickt, diese Lücke zu schließen und alle wichtigen Bereiche anzusprechen, die dafür sorgen, dass man als Kunstschaffender im Gespräch bleibt. Sie bemängelt am Anfang das Fehlen von PR-Konzepten im Kunstbetrieb und die mangelnde Einsicht, dass Kommunikation ein selbstverständlicher Teil der Arbeit sein soll. An diesem Punkt setzt die PR-Beraterin an und beschreibt sehr verständlich Schritt für Schritt die Entwicklung eines Konzeptes mit hilfreichen Beispielen. Auch die fehlende Infrastruktur in der Öffentlichkeitsarbeit soll nach und nach verbessert werden, indem jeder einzelne Punkt mit Praxistipps und Beispielen abgedeckt und erklärt wird. Von der Zielgruppenanalyse über den eigenen Webauftritt bis hin zur richtigen Vorbereitung für Eröffnungsreden und Interviews wird in diesem Buch alles besprochen. Es ist speziell, lässt sich aber gleichzeitig für jedes Berufsfeld des Kunst- und Kulturbetriebs instrumentalisieren, dabei sind die Texte kurz und verständlich gehalten. Man kann jederzeit etwas nachschlagen, ohne vorherige Punkte lesen zu müssen bzw. ohne einen langen Erklärungstext nach Hinweisen absuchen zu müssen. Es werden auch keine Anekdoten aus dem Erfahrungsschatz eines PR-Beraters geboten, die normalerweise in solchen Handbüchern zu finden sind. Diese Geschichten sind zwar charmant, aber absolut unbrauchbar für den Leser. Anstelle der Anekdoten bietet Knieß Interviews, die sie mit Galeristen, Herausgebern und Pressesprechern geführt hat. Diese Gespräche geben einen Einblick in das Schaffen der interviewten Personen und erklären verschiedene Strategien der Pressearbeit etwas eingehender. Interessant ist das Kapitel, in dem die Autorin neun ihrer Kollegen aus dem PR-Bereich interviewt und dabei jeweils Eigenheiten der einzelnen Institutionen, für die die Gesprächspartner arbeiten, herausarbeitet. Die Aufgaben der PR sind unterschiedlich und vielfältig, ob man für ein Museum, eine Galerie oder eine Kunstmesse tätig wird, oder sich als freier Künstler etablieren möchte. Abgerundet wird das Nachschlagewerk durch einen reich gestalteten Anhang – allerlei Adressen und Homepages für jeden Bedarf – ob Förderung, Medienadressen oder Weiterbildungen, der Leser kann hier vieles finden. Das Buch ist sehr empfehlenswert, es bietet viele überraschende Momente, die auch einem routinierten PR-Arbeiter neu sein können. Als Handbuch und Nachschlagewerk ist es sehr empfehlenswert.

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