Animation kann mehr, als Bilder zu verknüpfen und in Bewegung zu versetzen: Animation verhandelt neue Bedeutungszusammenhänge und Rollenverhältnisse des Bildes. Als ein solcher Bildprozess hat Animation verschiedene Facetten, vielfältige Intentionen und diverse Wirkungsebenen. Diese zu erforschen, ist Ziel der Konferenz.
Bisher wurde Animation kaum unter dieser Perspektive oder in interdisziplinärem Zusammenhang untersucht. Der erste Teil der Konferenz führt deshalb Expertinnen und Experten zusammen, die die Produktion, die Anwendung und die Bedeutungen von Animation in so unterschiedlichen Bereichen wie der Medienwissenschaft, der Kunstgeschichte, der Wissenschaftsgeschichte und der Animationskunst untersuchen.
In diesem interdisziplinären Kontext soll ein neuer Diskurs eröffnet werden, der Animation als eine Menge mit vielfältigen Teil- und Schnittmengen begreift. Diese Vorgehensweise eröffnet ein Verständnis von Animation als Konzept, das ein breiteres Gebiet der Bilderzeugung umfasst. Darin wird eine Vielzahl von Formen, Intentionen und Ergebnismöglichkeiten zusammengefasst, die miteinander interagieren können, aber nicht notwendigerweise müssen.
In anderen Worten: Der erste Teil der Konferenz untersucht Animation als eine multiple Bildstrategie, die eine weitreichende, starke Kultur der Bildlichkeit erzeugt. Er prüft, inwiefern diese Bildkultur einer kritischen Grenzziehung und einer ontologischen Spezifikation bedarf.
In diesem Sinne wird der erste Teil der Konferenz auch wesentliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Animation und Filmkultur herausarbeiten und danach fragen, ob und warum diese zwei kinematografischen Formen – die sich gewiss gegenseitig begründen – sich miteinander, getrennt voneinander oder sogar in entgegen gesetzten Richtungen entwickelt haben. Der Vertiefung dieser vergleichenden Fragestellung wird sich der zweite Teil der Konferenz widmen, der am 21 - 22. September 2012 an der University of Pennsylvania in Philadelphia stattfinden wird.
8.3.2012
14.00 Uhr
Introduction as a Notice of Intent: Animation as Cultural Set (Erna Fiorentini, Humboldt-Universität zu Berlin)
14.30 Uhr
Pervasive Animation: Locus, Technique, Style (Suzanne Buchan, University for the Creative Arts – UCA Farnham, UK)
15.30 Uhr
Coffeebreak
15.45 Uhr
Telescoping Time: Evolution as Moving Image (Oliver Gaycken, University of Maryland)
16.45 Uhr
Morphology in Action: The Lives of Animation (Vinzenz Hediger, Goethe-Universität Frankfurt am Main)
9.3.2012
10.30 Uhr
Alias Yederbeck – Expanded Animation Cinema (Frank Geßner, Hochschule für Film und Fernsehen »Konrad Wolf« Potsdam-Babelsberg)
11.30 Uhr
Animating Analog Histories. Cinema, Photography and the Adaptive Pressure of New Media (Karen Beckman, University of Pennsylvania)
12.30 Uhr
Catered Lunch (participants and guests only)
13.30 Uhr
Iconic Peripeties. Preliminaries for an Aesthetic of Animation (Inge Hinterwaldner, Universität Basel)
14.30 Uhr
»The Genie in the Lamp«: Animated Theories, Animated Practices (Paul Wells, Loughborough University)
15.30 Uhr
Coffeebreak
15.45 Uhr
Discussion: Working Hypotheses on Animation and the Terrains of Imaging
16.45
Forecast on Animation as Imaging Culture – Part Two (Karen Beckman/Oliver Gaycken)
Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.