Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Basel Dezember 2016 / Januar 2017

Weihnachten naht und Basel bietet interessante Kunst rund um den Jahreswechsel. In diesem Jahr fanden zum Beispiel verschiedene Galerien den Weg in die Stadt am Rhein. Zwei von ihnen zählen mit ihren aktuellen Ausstellungen zu Claude Spillers Favoriten, aber auch andere kann er nur wärmstens empfehlen.

Kunst in Basel
Kunst in Basel

Neu in Basel ist seit diesem Jahr der kleine, aber feine Ausstellungsraum der Vitrine Gallery aus London. Dort sind Werke von Sylvain Baumann, Justin Eagle und Raja’a Khalid zu sehen. Mit der Ästhetik des Schaufensters spielend, zeigt Raja’a Khalid eine Installation, die die Fotografie eines 777 Emirates Flugzeugs und eine Serie identischer Real Madrid Home Fußball-Shirts mit dem ikonografischen »Fly Emirates« verbindet. Sylvain Baumann interessiert sich in seinen Werken dafür, wie die physische Umgebung das Verhalten, die Wahrnehmung und Erfahrung der Passanten beeinflusst. Justin Eagle war Artist in Residence im Atelier Mondial in Basel. Seine Arbeiten umfassen gefundene Objekte, Fotografien, Collagen und Skulpturen.

Eine Bereicherung und ebenfalls neu aus Zürich ist die Galerie Freymond-Guth. Sie zeigt die Arbeiten von fünf Künstlern (Clifford E. Bruckmann, Adrian Manuel Huber, Tobias Kaspar) und Künstlerinnen (Gina Folly, Hannah Weinberger) sowie eines Künstlerinnenduos (Selina Grüter & Michèle Graf) aus der Schweiz. Unter dem Titel »L’État Parfait« präsentiert die Galerie Skulpturen, Fotografien, Bilder und Installationen. Eines der Kunstobjekte ist Clifford E. Bruckmanns Installation, die die Furcht vor dem Weltuntergang zum Thema hat. Volle Regale verweisen auf die sogenannte Prepper-Community. Das sind Menschen, die sich in Kellern oder Bunkern Notlager einrichten, um vorbereitet zu sein. Damit verbunden ist wohl die Hoffnung, dass die Welt nach dem Weltuntergang eine bessere oder sogar ein »État Parfait« sein wird. Angegliedert an die Ausstellung ist »Bottheghe obscure«, wo jeweils mittwochs Performances, Lectures und Talks stattfinden.

Auch ein Besuch in der Galerie Knoell lohnt sich. Noch bis zum 11. Februar präsentiert sie unter dem Titel »Avantgarde und Kontinuität« neu entstandene Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen von Markus Lüpertz. In seinen Werken setzt er sich mit der Antike und ihrer Mythologie auseinander. Der Bezug auf das Klassische ist bei Lüpertz keineswegs ein anachronistischer Rückschritt. Vielmehr jongliert und provoziert er mit diesem Missverständnis. Das neben der Galerie Knoell gelegene Antikenmuseum zeigt zudem Werke von Lüpertz, die in einem Dialog mit der Sammlung stehen.

Bis zum 1. Januar sind in der Fondation Beyeler die Werke der amerikanischen Künstlerin Roni Horn ausgestellt. Für sie ist Island mit seiner schroffen Landschaft und dem wechselhaften Wetter eine wichtige Quelle der Inspiration. Die in Basel gezeigten medial vielseitigen, künstlerischen Arbeiten sind Werkgruppen und Serien aus den letzten 20 Jahren. Ein Beispiel sind die Pigment Drawings (2007 bis 2015). Hier kehrt Roni Horn zur Technik der Pigmentzeichnung zurück, der sie sich seit 1984 bedient. Die großformatigen Papierarbeiten sind gewebeartig strukturiert und entfalten eine außergewöhnliche optische Wirkung.

Das Kunstmuseum Basel zeigt das figurative Werk von Jackson Pollock. Normalerweise verbindet man mit Pollock seine abstrakten Drip Paintings. Das umfangreiche Werk, das er davor schuf, ist dagegen viel weniger bekannt. Die große Sonderausstellung — über 100 Gemälde und Arbeiten auf Papier sind zu sehen — widmet sich erstmals dieser Perspektive auf den amerikanischen Künstler. Die Ausstellung dauert noch bis zum 22. Januar.

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