Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Hamburg Mai/Juni 2014

Die Hamburger Galerien zeigen im Mai und Juni sehenswerte Ausstellungen. Besonders für Foto-Fans bieten sich gleich mehrere Gelegenheiten, die Werke teils namhafter Fotografen anzuschauen. Aber auch für Freunde anderer Bereiche gibt es genügend Möglichkeiten, aktuelle Kunst kennenzulernen. Freya Leonore Niebuhr hat für Sie ihre Favoriten zusammengestellt.

Kunst in Hamburg
Kunst in Hamburg

Noch bis zum 6. Juni 2014 zeigt die Galerie Hilaneh von Kories Werke des belgischen Fotografen Stephan Vanfleteren. Er wurde vor allem durch Schwarz-Weiß-Aufnahmen bekannt und lichtete vorrangig Menschen und Landschaften ab. Zehn Jahre lang arbeitete er am Projekt »Façades & Vitrines«, das die teils verkommenen aber doch ihren ganz eigenen Charme versprühenden Fassaden kleiner Einzelhandels- und Fachgeschäfte in ganz Belgien zeigt. Auch technisch sind die Bilder besonders interessant, da der Künstler die Bäckereien, Schuhgeschäfte, Kneipen und Läden anderer Branchen in Farbe fotografierte und so von seiner herkömmlichen Arbeitsweise abrückte. Seine Fassadenfotografien dokumentieren ein Stück Vergangenheit und thematisieren außerdem die Vergänglichkeit der Dinge.

Ab dem 24. Mai zeigt die Galerie Robert Morst fotografische Arbeiten von Ute und Werner Mahler. Das Künstlerehepaar zählt zu den wichtigsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Viele ihrer Arbeiten entstanden in der DDR und thematisieren die deutsch-deutsche Geschichte. »Seltsame Tage« ist ein neues gemeinsames Projekt der beiden, das aus großformatigen, melancholisch anmutenden Bildern besteht. Die Fotos der Werkgruppe zeigen im Gegensatz zum Großteil der bisherigen Arbeiten des Ehepaares keine Menschen und zeigen daher neue Facetten ihrer Arbeit auf.

Bis zum 17. Mai kann man in der Holthoff-Mokross Galerie ausgewählte Arbeiten der Hamburger Malerin Nina Hotopp ansehen. Das Thema Mensch steht seit langer Zeit im Zentrum ihres Schaffens. Die Künstlerin versucht in ihren Bildern, die Funktion des Einzelnen innerhalb der Gesellschaft zu analysieren. Ihre Werke strahlen zunächst Ruhe aus, doch wird dem Betrachter auf den zweiten Blick bewusst, dass die dargestellten Figuren innerlichen Konflikten ausgesetzt sind und die vermeintliche Ruhe ein Trugschluss ist. Hotopps Bilder thematisieren treffend die menschliche Angewohnheit, nach außen hin jemand anderes sein zu wollen, als derjenige, der man wirklich ist.

Der gebürtige Hamburger Holger Jacobs studierte Jura und Fotografie in München, bevor er in den 1980er Jahren begann, in Paris für große Modezeitschriften wie die Vogue, Harpers Bazaar u.a. zu fotografieren. Im Jahre 2004 nahm er in Berlin die Arbeit an »Words — Literacy for Freedom« auf. »Words« bezieht sich auf das UNESCO Projekt »Literacy for Freedom — Education for All«, das zur Bekämpfung von Analphabetismus ins Leben gerufen wurde. Jacobs porträtierte für sein Projekt bekannte Größen wie z.B. Helmut Schmidt, Loriot oder Bob Geldof und bat sie, einen handschriftlichen Text zu verfassen. Noch bis zum 15. Juni lassen sich seine Arbeiten in der Galerie Anne Moerchen bestaunen.

Bei »reKOLLEKT« handelt es sich um eine Gruppenausstellung, die in den Räumen der Galerie Borchardt stattfindet. Die Ausstellung gehört zur »Party Arty«-Reihe, die seit vielen Jahren vom Berliner Autor und Musiker Jan Kage organisiert wird. Kage veranstaltet Clubnights, die viele Künstler verschiedener Stile und Richtungen zusammenbringen. Auf diese Weise treffen Kreative aus den Bereichen Musik und Literatur wie Poetry-Slammer oder DJs mit bildenden Künstlern zusammen. Urban Arts begegnen Fine Arts. Diese Begegnung macht das Ausstellungskonzept von reKOLLEKT besonders spannend. Dreizehn Künstler der »Party Arty«- Bewegung zeigen noch bis zum 5. Juli ihre Werke, die das Aufeinandertreffen von Stilen thematisieren.

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