Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Köln Februar/März 2012

Auf der Flucht vor der klirrenden Kälte bietet sich als Unterschlupf beispielsweise ein warmer Galerienraum an. In der Rheinmetropole präsentieren Ihnen zahlreiche Galerien ein vielfältiges Programm zu Raum, Wahrnehmung, Transformationsprozessen und Australien. Wir haben Ihnen einige Empfehlungen zusammengestellt.

Kunst in Köln
Kunst in Köln

Anlässlich des zehnten Todestages Eduardo Chillidas widmet die Baukunst Galerie dem bedeutenden baskischen Bildhauer, Zeichner und Architekten eine große Einzelaustellung. Der Schwerpunkt der Schau liegt neben einer Auswahl von Terrakottaskulpturen, den „Lurras“ (baskisch: Erde), auf Zeichnungen und Collagen aus verschiedenen Jahrzehnten sowie einigen großformatigen grafischen Arbeiten aus den 80er Jahren. Die Thematik der Fläche als Platz, die Architektur der Gebäude, aber auch das historische und kulturelle Bewusstsein einer Stadt oder Region haben Eduardo Chillida zu einem der ersten ortspezifisch arbeitenden Bildhauer werden lassen.

Ortsspezifisch arbeitet auch Isabel Tallos. Sie zeigt uns in der Galerie 100 kubik Arbeiten einer neuen Fotoserie: Selbstporträts in Hotelzimmern, in Museen und öffentlichen und privaten Gebäuden. Sie erschafft Szenarios, die durch ihre Sichtweise rätselhaft wirken und die Orte und Räume von ihrem funktionellen Kontext befreien.

Mit sprachlichen Allgemeinplätzen oder quasi-philosophischen Ergüssen konfrontiert Franz Burkhardt in der Galerie Sebastian Brandl nun den Betrachter. Er überträgt gern Pin Up-Girls und männliche Modelle aus Boulevardzeitungen in das Medium der Zeichnung und garniert diese mit handschriftlich formulierten oder eingefügten Textzeilen, die zunächst nichts mit dem Dargestellten zu tun haben.

Ähnliches finden wir bei dem Belgier Olivier Foulon. Dieser setzt sich in seinen Installationen, die er in der Galerie Marietta Clages präsentiert, mit dem Arsenal an Kopien und Reproduktionen auseinander, die um jedes Meisterwerk der Kunstgeschichte kreisen.

Um die Wahrnehmung geht es bei den Künstlern Bert de Beul in der Galerie Kewenig und Malte Spohr in der Galerie Werner Klein. Erster hinterfragt die Mechanismen der Wahrnehmung, den Umgang mit Bildern und die Definition von Identität in der zeitgenössischen Gesellschaft. Er lehnt sich in seiner ganz eigenen Formensprache an die Idee des Impressionismus an, in dem der Ausdruck von spontanen Eindrücken im Vordergrund steht. Spohr hingegen benutzt Fotos von Wasser, Wolken, Laub, Licht und Schatten, die er in einem komplexen zeichnerischen Prozess in abstrakte Bildstrukturen verwandelt.

Schließlich komponiert der Maler, Zeichner, Objektemacher und Fotograf Hartmut Neumann ausgestopfte Tiere, Pflanzen, natürliche Materialien und künstliche Erzeugnisse assemblageartig zu extrem künstlichen Bildwelten. Tiere und Pflanzen sind zwar erkennbar, aber dennoch erscheint das Konstrukt als etwas Fremdartiges. Nachdem Neumann sie fotografiert hat, zerstört er die Arrangements wieder, sie überdauern einzig im Medium der Fotografie. Die Galerie Sabine Schmidt zeigt seine neuesten Arbeiten.

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