Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in München und Umgebung April/Mai 2010

Katharina Glanz war für PKG wieder im Kunstgeschehen von München und Umgebung unterwegs und hat für Sie ihre Highlights zusammengestellt.

Kunst in München
Kunst in München

Ein besonderer Hinweis:
Mokka, Mops & Muffelfarbe – Das erste Museum Deutscher Fayencen in Schloss Höchstädt zeigt nicht nur prunkvolles Geschirr

Am 29. April 2010 eröffnet in Schloss Höchstädt das erste Museum Deutscher Fayencen. "Über den Tellerrand …" heißt die erste Ausstellung, welche einen einzigartigen Einblick in die Welt der Keramikkunst bietet. Die Sammlung der Bayerischen Schlösserverwaltung zählt mit rund 1000 Exponaten aus 58 Manufakturen zu den größten und bedeutendsten in Europa und verblüfft mit ihrer Vielseitigkeit. Das neue Museum Deutscher Fayencen macht Herkunft, Geschichte und Technik der Fayence anschaulich erlebbar. Es schildert die Arbeitsweise und Produkte der Manufakturen, informiert über typische Dekore, Formen oder Materialien wie die "Muffelfarben" und erklärt die Bedeutung der Fayence für die Tafel- und Wohnkultur der Zeit. Das Museum blickt aber über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus und zeigt viel mehr als nur prunkvolles Geschirr: Anmutige Plastiken und Figuren überraschen und amüsieren den Besucher. Prächtige Duftgefäße beschwören Wohlgerüche herauf. Kunstvoll gearbeitete Blumen betören mit ihren leuchtenden Farben. Kuriose Jagdtrophäen im Miniaturformat kontrastieren mit den Utensilien für die Morgentoilette feiner Herrschaften. Das Museum beschränke sich aber nicht auf eine Auswahl schöner Objekte, denn es möchte „die Arbeit in den Manufakturen und den sozialgeschichtlichen Hintergrund ebenso darstellen wie die große Bedeutung der Fayence für die Wohn- und Tischkultur des Barock und Rokoko.“
Die Ausstellung inszeniert ideenreich die vielfältige Nutzung der Fayence: Eine prachtvoll gedeckte Tafel illustriert die Hauptverwendung als Geschirr. Die im 17. Jahrhundert aufkommende Mode des Kaffee- und Teetrinkens, bei der die Fayence eine wichtige Rolle spielte, wird in einem Kaffeehaus-Zimmer anschaulich erklärt. Auch für die Heizung des Hauses war Fayence wichtig, wie eine Kachelofennische zeigt. Rund um einen nachgebauten Brennofen erfährt man, wie die Erfolgsgeschichte der Keramik ihren Lauf nahm. Außerdem wartet eine Schauküche mit Geschirr und historischen Kochrezepten auf die Besucher.
Begleitet von einem umfangreichen didaktischen Programm, vor allem für Schulen, verspricht das neue Museum ein kultureller Schwerpunkt zu werden, der weit über die Region hinaus ausstrahlt.

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