Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Wien Juni 2013

Was haben Christine König, Kerstin Engholm, Georg Kargl und Andreas Huber gemeinsam? Richtig! Am 16. Mai eröffneten die Galeristen der Schleifmühlgasse im 4. Wiener Gemeindebezirk ihre neuesten Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst, die bis Mitte/Ende Juni besichtigt werden können. Fanny Hauser stellt ihre Highlights vor.

Kunst in Wien
Kunst in Wien

Christine König hat keinen geringeren als den französischen Künstler, Drehbuchautoren und Kameramann Pierre Bismuth zu sich eingeladen, um sich in der Ausstellung »Liquid and Gels« mit gesellschaftlichen Regulierungsnormen kultureller Artefakte auseinanderzusetzen.

Bei Georg Kargl hingegen kann man in die Welt des Jahres 1956 eintauchen. Der Künstler Marcel van Eeden hat die Galerie Kargl in »The Restaurant« verwandelt, in dem man die umfangreichen Bilderzyklen des Künstlers begutachten kann, deren Bildmotive stets aus Zeitungen, Archiven oder Antiquarien stammen, jedoch nicht das Datum seines Geburtstages, den 22. November 1965 übersteigen dürfen. In der Georg Kargl Box stößt man hingegen auf eine Auswahl der Malereien des österreichischen Künstlers Manuel Knapp, die durch Überlagerungen von Bildschichten und grafischen Formationen entstehen und so eine eigene Bildräumlichkeit reiner Visualität formulieren.

Andreas Huber repräsentiert mit Rudolf Polanszky und der Ausstellung »Paradoxe Transformationen« ebenfalls einen österreichischen Künstler: Mit seinen raumgreifenden Objekten, die primär aus gefunden Industriematerialien bestehen, bleibt der Künstler seinem prozessorientiertem, zufälligen und bewusst nichtkonstruktivem Denken treu und präsentiert seine neuesten Werke noch bis 22. Juni.

Bei Kerstin Engholm bilden die Arbeiten von Hendrik Krawen, Dominik Louda, Billie Meskens und Bernd Trasberger in der Ausstellung »Städtebäuliche Prosa II« den Rahmen für Interventionen von Joakim Martinussen, Halvor Rønning, Julian Turner und Dario Wokurka. Wie auch bereits im ersten Teil des Ausstellungsprojektes stehen Büchersammlungen über Architektur und Baukunst, aber auch Fotografien, Gemälde und skulpturale Objekte im Zentrum der Ausstellung, die noch bis 17. Juni besucht werden kann.

Nur mehr bis 15. Juni zugänglich sind hingegen die bei Gabriele Senn ausgestellten Psychogeographien von Marko Lulić, deren zwei Kernthemen der öffentliche Raum und die Erinnerung sind. Vor allem der Körper spielt in Lulićs Arbeiten immer wieder eine zentrale Rolle, ebenso das Performative, welches einen wichtigen Bestandteil des Entstehungsprozesses seiner Psychographien darstellt, die er durch Frottage-Technik an unterschiedlichen Erinnerungsorten produziert.

Nach einem ausgiebigem Besuch in den Galerien der Schleifmühlgasse sei ferner noch auf den von Helmut Draxler kuratierten zweiten Teil der Ausstellungstrilogie verwiesen, die im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums der Generali Foundation vonstatten geht: »The Content of Form« möchte die Codes der räumlichen und zeitlichen Anordnungsweisen als grundlegende Momente des Denkens der Moderne aufzeigen. Sie versteht sich dementsprechend nicht als reine Auswahl aus der Sammlung der Generali Foundation, sondern als ein kuratorisch-diskursives Projekt über die Sammlung als Prinzip. Entlang der drei Grundbegriffe „Repräsentation“, „Konversation“ und „Genealogie“, die in Form von Ausschnitten aus historischen Gemälden modellhaft in der Ausstellung platziert werden, wird ein Wanddesign mit Ausstellungsfotos aus der Geschichte der Generali Foundation, Farben und Texten entwickelt, auf das sich die ausgewählten Werke beziehen.

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