Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Wien Mai/Juni 2014

Den Wienern und Wienerinnen stehen zwei abwechslungsreiche Monate bevor: Von Malerei, über Fotografie bis hin zu einer minimalistischen Installation im Wiener Theseustempel sind allerlei Medien und Kunstformen vertreten. Fanny Hauser präsentiert ihre Highlights.

Kunst in Wien
Kunst in Wien

Das Bank Austria Kunstforum gewährt bis zum 13. Juli einen seltenen Einblick in das fotografische Schaffen keines geringeren als Stanley Kubrick. In den Jahren 1945 bis 1950 schuf der legendäre Filmregisseur (»2001: A Space Odyssey«, »A Clockwork Orange« oder »Eyes Wide Shut« u.a.) für die US-amerikanische Zeitschrift Look eine Reihe von essayistischen Fotoreportagen, die es Kubrick erlaubten, sich mit Komposition, Atmosphäre und Timing auseinanderzusetzen und so eine ganz eigene visuelle Erzähltechnik und Bildsprache zu entwickeln.

Die aktuelle Ausstellung im Essl Museum widmet sich hingegen dem Schaffen von insgesamt 27 österreichischen Künstlerinnen. Die Ausstellung >die andere sicht< wurde von Agnes Essel selbst kuratiert und präsentiert die beeindruckende Bandbreite künstlerischen Schaffens der letzten 40 Jahre in Österreich anhand von Arbeiten, die ausschließlich von Künstlerinnen stammen. Die Werke der Ausstellung kommen einerseits aus der Sammlung Essl, andererseits handelt es sich auch um aktuelle Arbeiten aus den Ateliers. Zu sehen sind sowohl malerische Positionen, als auch Fotografie, Skulpturen, Video- und Lichtinstallationen.

Ebenfalls etwas außerhalb von Wien werden die Arbeiten von Damien Hirst und Arnulf Rainer in einen künstlerischen, die Generationsgrenzen überwindenden Dialog gesetzt. Beide Künstler arbeiten konsequent an der Erweiterung ihres künstlerischen Vokabulars und finden dennoch einen gemeinsamen Nenner in ihrer Wertschätzung und Anerkennung der erneuernden Kraft der Malerei. Kuratiert wurde die Ausstellungen vom niederländischen Kurator Rudi Fuchs, der u.a. bereits im Solomon R. Guggenheim Museum sowie dem Whitney Museum in New York und dem Museum of Contemporary Art in Chicago tätig war.

Die Galerie Hummel im 1. Bezirk präsentiert mit ihrer Ausstellung »TRASH & ART. An Exhibiton in Progress I« Arbeiten von u.a. Joseph Beuys, André Bretons, Günter Brus, Marcel Duchamp, Brigitte Kowanz, Elke Krystufek, Paul McCarthy, Otto Muehl, Man Ray, Christoph Schlingensief, Franz West und Heimo Zobernig. Gemeinsam ist den vorgestellten Werken die Verwendung von wertlosen Fundstücken und Müll, deren Verfallsästhetik sich in Installationen und Materialassemblagen manifestiert.

Im Theseustempel des Wiener Volksgartens wird noch bis Oktober die Installation »Lichtzwang« des britischen Keramikkünstlers und Autors Edmund de Waal gezeigt. Die auffällig-unauffällige Arbeit des Keramikers besteht aus mehr oder weniger weißen Porzellangefäßen, die auf zwei weißen Regalen an einer weißen Wand arrangiert sind. Die Installation, deren matte Farben je nach Tageszeit und Lichteinstrahlung changieren, möchte den Betrachter vor allem dazu einladen, sich länger auf das Werk einzulassen, um den Facettenreichtum der Farbnuancen auch tatsächlich erfahrbar werden zu lassen. Die minimalistische Arbeit bezieht sich sowohl auf Paul Celans letzten Gedichtband »Lichtzwang (1970)«, als auch auf John Cages Schlüsselwerk »4’33’’«.

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