Call for Papers

Kunstgeschichten. Internationale Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz - Max-Planck-Institut

Bewerbungen bis 15. Januar 2009

Die Literatur des Trecento ist reich an Künstleranekdoten, an poetischen Ekphrasen sowie Erzählungen, in denen Kunstwerken eine wichtige Rolle zukommt. Theoretische Traktate unterschiedlichster Disziplinen operieren mit pikturalen Metaphern, Artefakte selbst artikulieren sich häufig durch Inschriften. Fast 40 Jahre nach Baxandalls grundlegendem Buch "Giotto and the orators" untersucht die geplante Tagung das Sprechen über Kunst im 14. und früheren 15. Jahrhundert, d.h. in der Zeit vor und während der Etablierung der Kunsttheorie als literarischer Gattung.

Die Beiträge sollen sich nicht in der Analyse der rhetorischen Dimension und des topischen Materials dieser Texte selbst erschöpfen. Vielmehr steht im Zentrum die Frage nach dem "Kunstgespräch" des Trecento, den Spuren seiner Überlieferung in literarischer Brechung. Dies reicht von Dantes berühmten Beschreibungen fiktiver Reliefs im Purgatorium und Petrarcas Sonetten über Simone Martini, über Boccaccios und Sacchettis Novellen bis Giannozzo Manetti. Die Tagung untersucht die Verschränkung, Konkurrenz und Kooperation der Wort- und Bildkünste im Trecento und frühen Quattrocento, wobei hier dezidiert die Bildlastigkeit der Texte im Vordergrund steht. Zugleich nimmt sie sich des hierfür konstitutiven Beitrags der Malerei und Skulptur bzw. der den Praktiken der Künstlerwerkstätten inhärenten wie sie begleitenden Theorien oder "Poetiken" an.

Die Tagung zielt auf eine Begegnung von Kunst- und Literaturwissenschaft, wobei Italien zwar den Schwerpunkt bildet, aber auch Fallstudien aus anderen europäischen oder mediterranen Kontexten willkommen sind. Sie steht im Zusammenhang mit einem Kooperationsprojekt zur Kunstliteratur des 14. Jahrhunderts zwischen Praxis und Metapher von KHI in Florenz und FU Berlin, an dem u.a. Hannah Baader, Urte Krass, Klaus Krüger, Wolf-Dietrich Löhr und Gerhard Wolf beteiligt sind.

Zeitraum
4. Juni 2009 bis 5. Juni 2009

Bewerbung
Es werden Referatvorschläge in Form eines einseitigen Exposés erbeten.
Bewerbungen sollten bis zum 15. Januar 2009 eingehen.

Kontakt
Kunsthistorisches Institut in Florenz - Max-Planck-Institut
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Via Giuseppe Giusti 44
50121 Florenz, Italien
 

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