Meldungen zum Kunstgeschehen

Larger than life - Stranger than fiction: 11. Triennale Kleinplastik vom 12. Juni bis 11. Oktober 2010 in Fellbach

Als Forum zeitgenössischer Plastik wurde die Triennale 1980 in Fellbach bei Stuttgart ins Leben gerufen. Sie findet seither alle drei Jahre statt und hat sich zu einer international beachteten Ausstellung mit außerordentlichem Profil entwickelt. Die Triennale verdankt ihren guten Ruf der kompromisslosen Aktualität der ausgestellten Kunst, der Risikobereitschaft der Veranstalter und der hohen Qualifikation der jeweiligen künstlerischen Leiter. So steht sie durchaus auf Augenhöhe mit den wichtigsten derartigen Ausstellungen in Deutschland.

Larger than life - Stranger than fiction

Die Umkehrung von Größenverhältnissen, die Miniaturisierung und das kleine Format sind in der bildenden Kunst und Literatur seit jeher Mittel der Verfremdung, um menschliche Werte, das Moralverständnis der eigenen Zeit und damit auch deren gesellschaftliches Selbstverständnis zum Ausdruck zu bringen. Bereits in den Wunderkammern der Renaissance trifft man auf Phantasiewesen, Memento Mori-Darstellungen, Miniaturkunst wie auch wissenschaftliche Apparaturen und Naturalien, in denen das Wissen der Zeit als enzyklopädische Universalsammlung dargeboten wurde. Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten bildeten komprimierte Welten wie Tabletop, Diorama, Puppenhaus oder Modelleisenbahn Denk- und Anschauungsmuster, in denen Fantasie und Realität miteinander verschmolzen.

Mit Werken von etwa 40 internationalen Künstlerinnen und Künstlern zeigt die 11. Triennale Kleinplastik Fellbach überwiegend aktuelle Werke mit für die Ausstellung neu produzierten Arbeiten, aber auch frühere Werke und historische Referenzobjekte, um das \"Kleine\" in seinem ästhetischen Eigenwert und mit seinen inhaltlichen Möglichkeiten aufzuzeigen. Neben Skulpturen und Skulpturenensembles werden Videos und Filme ausgestellt, deren Protagonisten Knet- und Marionettenfiguren sind. Das Verhältnis von Form und Maß(stab), die Ausdrucksmöglichkeiten von Material, dessen Stofflichkeit und Haptik sowie das Spektrum an Präsentationsmöglichkeiten - ergänzend zum klassischen Skulpturensockel - bilden dabei eine eigene künstlerische Qualität.

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