Das gemeinsame Ausstellungsprojekt der RuhrKunstMuseen, anlässlich der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010, steht unter dem Thema „Mapping the Region“. Die daran teilnehmenden Museen stellen im Rahmen der Kooperation ihre einzelnen Ausstellungen unter dieses Motto, wobei jede Institution ihre eigene Sichtweise darauf zeigt.
Im künstlerischen Kontext spielen Begriffe und Methoden wie "Kartografie" und "Mapping" seit den 1950er Jahren eine Rolle. In der zeitgenössischen Kunst ist das "Mappen" eine zentrale Recherchemethode, derer sich zahlreiche Künstler, die an den Ausstellungen der RuhrKunstMuseen beteiligt sind, bedienen.
Der Begriff "Mapping" bezeichnete zunächst die kartografische Herangehensweise an ein Untersuchungsfeld. "Mapping" bedeutet, die Netzwerke eines Raumes zu erfassen. In diesem Sinne kann es als Instrument zum "Lesen" von Landschaften und Orten verstanden werden.
Städte und Landschaften sind topografische bzw. geografische und zugleich semiotische Räume, das heißt durch Geschichte und Gesellschaft, Identität und Beziehungsgeflechte geprägt. So kann eine Region wie das Ruhrgebiet auf unterschiedliche Weise kartografisch erfasst und "gelesen" werden.
Innerhalb des Netzwerkes der RuhrKunstMuseen wird in vielerlei Art mit der thematischen Vorgabe "Mapping" künstlerisch umgegangen, so dass sich ein großes Spektrum an Verwendung von unterschiedlichen Kunstgattungen ergibt. So zeigt schon die kleine Auswahl, die wir in diesem Rahmen für sehenswert erachten und als Tipps an diesen Artikel angefügt haben, dass sich das Thema genauso für Fotographie eignet, wie für die Bildhauerei oder Installation. Dass die Besonderheit des weitläufigen Kulturraums Ruhr - die ausschlaggebend für die Vergabe des Titels zur Kulturhauptstadt war - sich auch in den einzelnen Ausstellungen niederschlägt, zeigt zum Beispiel die Werkschau "Unerwartet/Unexpected - Von der islamischen Kunst zur zeitgenössischen Kunst" oder "Über Tage. Pixelprojekt_Ruhrgebiet. Fotografische Positionen zur Gegenwart einer Region".