Meldungen zum Kunstgeschehen

Offenbacher Fayencen - Ein Ersatzporzellan für Arm und Reich

Führung im Stadtmuseum Offenbach mit Erika Hohmann

Für alle die auf Flohmärkten und in Antiquitätengeschäften auf der Jagd nach altem Geschirr sind und endlich einmal mehr darüber wissen möchten, empfehlen wir jetzt diese Führung im Offenbacher Stadtmuseum zum vormerken:

Sonntag,11. Januar 2009 11Uhr

Fayencen sind porzellanähnliche Tonkeramiken, die mit einer farbigen oder weiß deckenden Glasur überzogen viel günstiger als echtes Porzellan waren. Nach der Stadt Faenza in Italien benannt, verbreiteten sie sich seit der Renaissance in ganz Europa. Im Rhein-Main-Gebiet waren seit dem Jahr 1661 unter Delfter Einfluß verschiedene Fayencemanufakturen entstanden, zuerst in Hanau, dann auch in Heusenstamm, Frankfurt, Offenbach, Höchst, Rückingen, Kelsterbach, Flörsheim und Wiesbaden. Als erster Hersteller in Offenbach hatte Philipp Friedrich Lay (1684-1766) im Jahr 1739 ein Hofgut in der Kirchgasse zur Einrichtung einer Fayencemanufaktur erworben. Der Bassom-pierresche Hof, benannt nach dem folgenden Eigentümer des Anwesens, produzierte bis zum Jahr 1775. Seit dem Jahr 1755 hatte auch eine Manufaktur in der Kleinen Kirchgasse (Schulstraße) bestanden, ab 1787 eine weitere im Biergrund. Beide Manufakturen sind noch in den ersten Jahr-zehnten des 19. Jahrhunderts nachweisbar. Die Fabrikmarke »OFF« auf den Offenbacher Fayencen diente als Abgrenzung von der Konkurrenz sowie als Anpreisung der Erzeugnisse. Manchmal ergänzten Malerinitialen und ab 1816 die Buchstaben »HD«, als Hinweis auf Offenbachs neue Zugehörigkeit zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt, die Fabrikmarke. Die zum Teil kunstvoll bemalten Gebrauchsgegenstände konnten bereits einfache Leute erwerben. So war die Möglichkeit gegeben, heiße Getränke wie Kaffee, Tee oder Kakao aus porzellanähnlichen Gefäßen zu genießen.
 

weitere Informationen

 
www.haus-der-stadtgeschichte.de

 

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