Ausstellungsbesprechungen

Pablo Picasso - Zwischen Arena und Arkadien, Städtische Galerie Albstadt, bis 13. Februar 2011

Durchmisst man den im Titel dieser Ausstellung ausgewiesenen Raum, eröffnet sich ein Universum, dessen Komplexität kaum überschaubar ist: Treffsicher beschreiben die Eckpunkte die wesentlichen Themenkreise des Jahrtausendkünstlers Picasso – den Stierkampf und die mythische Welt – , sowohl in realer als auch idealer Form. Günther Baumann hat sich für Sie diesem Universum gewidmet.

Die 160 druckgrafische Arbeiten zeigen wie nahezu jede andere Picasso-Ausstellung, welche Dimensionen das unerschöpfliche Werk umfasst. Und selbst innerhalb der Albstädter Schau, die sich aus dem Bestand des Heidenheimer Kunstmuseumsfundus nährt, ist schon ein vergleichsweise kleiner Nebenposten wie das Friedensthema (zeitlos gültig dürfte das Bild der Taube zu sein) faszinierend genug, um hier dieses Universum im Kleinen widergespiegelt zu sehen. Die Schau überschreitet die Übergangsbereiche zwischen freier und Gebrauchskunst einerseits, zum anderen zeigt sie die Bandbreite der technischen Möglichkeiten.

Picasso war ein Meister des Hochdrucks (Holz-, Linolschnitt) und des Tiefdrucks (Radierung, Aquatinta) wie der Lithografie; dazu kommen die vielen Entwicklungsphasen mit je eigenen Schwerpunkten. Dauerhaft bleiben in Picassos langem Leben die nahezu existentiellen Themen. Dabei entstanden seine Paradiesesvorstellungen oft genug vor einem realen Hintergrund, während die Stierkämpfe sich schnell in mythische Phantasmagorien auswachsen. Die pure Menge an Exponaten ist kein Pappenstiel und schon deshalb eine Reise wert. Bedenkt man, dass die Heidenheimer Sammlung an Picasso-Plakaten, die hier in Albstadt zu Gast ist, ihresgleichen sucht, ist die Ausstellung ein besonderes Erlebnis.

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