Meldungen zum Kunstgeschehen

Sagenhaftes Island

Im Rahmen des Ehrengastauftritts auf der Frankfurter Buchmesse wird neben der isländischen Literatur auch die eng mit ihr verwobenen Kunst in der Stadt präsentiert. Ab August 2011 ist ein umfangreiches Kunst- und Kulturprogramm in zahlreichen Frankfurter Kulturinstitutionen zu sehen, das in bislang einmaliger Kombination Einzelpositionen und themenbezogene Gruppenausstellungen zeitgenössischer isländischer KünstlerInnen, ArchitektInnen, FilmemacherInnen und DesignerInnen präsentiert.

Zeitgenössische Kunst aus Island zeichnet sich oft durch intermediale und interdisziplinäre Ansätze aus: Viele Künstler arbeiten zugleich mit bewegten Videobildern und fotografischen Standbildern, mit Sound und elektronischer Ambient Music, mit Performances und situativen Handlungen, die dann in räumliche oder objekthafte Arrangements münden.

Auch Ragnar Kjartansson setzt in seinen Werken sowohl Elemente der bildenden Kunst, der Musik als auch des Theaters ein. Es entstehen Happenings, Installationen, Zeichnungen, Fotografien und Videos. Seine Werke changieren zwischen regionalen Volkserzählungen und popkulturellen Versatzstücken und entwerfen betörende und zugleich beklemmende Blicke auf Geschichte und Gegenwart.

Die Ausstellung „Grenzen anderer Natur – Zeitgenössische Fotokunst aus Island“ präsentiert eine Auswahl von einerseits aufstrebenden und andererseits bereits etablierten isländischen Foto-Media-Künstlern, die sich in ihren Arbeiten immer wieder auf Landschaft und Umwelt beziehen. Viele von ihnen sind in Deutschland wenig bekannt und ein Großteil ihrer Arbeiten wurde hierzulande noch nie gezeigt.

Für die Schirn schafft Gabríela Friðriksdóttir einen Raum, in dem sich originale mittelalterliche Handschriften – etwa Manuskripte der Isländersagas und der Snorra- Edda – mit dem geheimnisvollen Zeichensystem der Künstlerin sowie einer neuen Filmproduktion zu einem fantastischen Universum verdichten.

Das Deutsche Filmmuseum zeigt passend dazu vom 1. bis 31. Oktober in seinen neuen Räumlichkeiten eine Filmreihe ausgewählter isländischer Spielfilme und Dokumentationen.

Fragen wie: Welche Architektur gibt es in einem Land, das keine traditionellen Baumaterialien wie Holz oder Backsteine aufweisen kann, sondern Häuser mit Gras und Erde baut? Zu welchen Höhen entwickelte sich der Betonbau in Island? Und wie zeigte sich der schnelle finanzielle Aufstieg Islands in der Architektur – und wie der ebenso plötzliche Absturz? begleiten schließlich die Ausstellung von Fotografien Guðmundur Ingólfssons.

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