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Siegerentwurf für das Neue Bauhaus-Museum Weimar steht fest

Der Entwurf der Berliner Architektin Prof. Heike Hanada mit Prof. Benedict Tonon hat sich im VOF-Verfahren für das Neue Bauhaus-Museum Weimar durchgesetzt. Er sieht einen Kubus mit horizontal gegliederter Glasfassade vor.

Der Gewinnerentwurf von Prof. Heike Hanada mit Prof. Benedict Tonon positioniert einen monolithischen geometrisch klaren Körper als starken Solitär am Rande des Weimarhallenparks. Die Fassade des Baukörpers aus gegossenem Beton wird von horizontalen Glasbändern gegliedert, die durch schwarze Streifen unterbrochen werden. Nachts sollen dünne OLED-Folien (LED als Fläche) dem Haus einen besonders Lichteffekt verleihen. Im Inneren bieten die Wege- und Lichtführung sowie die Raumdisposition große Potentiale und Flexibilität.

»Wir haben versucht, eine eigenständige Vision zwischen Klassik und Moderne zu schaffen«, erklärte Hanada. Wie Prof. Tonon weiter ausführte, habe man versucht, ein reflexives Verhältnis von Geist und Natur zu versinnbildlichen, wie es Goethe schon beim Bau des römischen Hauses anregte. Statt einer Durchdringung von Innen- und Außenraum sieht der Entwurf eine innere Landschaft vor, der im Grund- und Aufriss an Kaskadentreppen denken lässt. So ergeben sich verschiedene Raumgrößen, die auf insgesamt rund 2.250 Quadratmetern die Vielfalt der Bauhaus-Objekte vom Schmuckstück bis zum Teppich präsentieren werden. Hinzu kommen Mehrzweckräume, die für Eröffnungen oder Vorträge genutzt werden sollen. Im Kellergeschoss werden ein Café und ein Schaudepot seinen Platz finden.

Präzise vermittelt das Gebäude durch seine Positionierung zwischen dem historischen Weimarhallenpark, dem benachbarten congress centrum neue weimarhalle sowie dem Gauforum und einer nördlich angrenzenden Wohnungsbebauung aus den späten zwanziger Jahren. Zusammen mit dem Neuen Museum, dem Stadtmuseum und der Ausstellung zum Gauforum formiert der vorgelagerte Platz ein neues kulturelles Zentrum in Weimar.

Der Neubau soll international das Signal setzen, »das Bauhaus kommt aus Weimar«, sagte Thüringens Kulturminister Christoph Matschie (SPD). Baubeginn wird laut Stiftung 2013 sein, bis 2015 soll das Neue Bauhaus-Museum stehen. Dafür stellten Land und Bund 22,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Weitere Informationen

Der Siegerentwurf und andere ausgewählte Entwürfe können bis zum 5. August 2012 im Neuen Museum Weimar besichtigt werden. Aufgrund des großen Interesses am Neubau des Bauhaus-Museums wird es zudem im Rahmen eines Plenums die Möglichkeit zur öffentlichen Diskussion des Gewinnerentwurfes geben.

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