Meldungen zum Kunstgeschehen

Spektakulärer Kunstunfall: Selfie verursacht 200.000$ Schaden

Kritiker haben es ja schon immer gewusst: Selfies sind nicht nur Hype, sondern auch gefährlich. Nicht nur für die Fotowütigen, die anstoßen, hinfallen, usw. – auch für ihre Umgebung. In Los Angeles ist es nun endlich passiert: Eine Besucherin hat mehrere Kunstwerke beim Versuch, ein Selfie zu machen, beschädigt.

Der Vorfall fand bereits Anfang Juli im Projektraum 14th Factory statt. Beschädigt wurde dabei eine Installation der vier Künstler Simon Birch, Gabriel Chan, Jacob Blitzer und Gloria Yu. Ein Freund von Simon Birch ludt nun das Video des Vorfalls auf Youtube hoch. Darin sieht man, wie im Hintergrund eine Besucherin in die Hocke geht, um sich vor einer Sockelreihe der Installation fotografieren zu lassen. Dabei verliert sie das Gleichgewicht, stürzt und stößt einen Sockel um, der die dahinterstehenden dominoartig mit sich reißt.

Die Installation »Hypercaine« zeigt insgesamt kronenartige Objekte der vier Künstler auf je einem Sockel, jede mit einem Wert vin etwa 20.000$. Bei dem Unfall wurden einige davon zerstört und ein Schaden von rund 200.000 $ entstand: drei der Objekte sind irreparabel beschädigt. Künstler Birch nimmt es gelassen: In einer E-Mail, die der Kunstblog »Hyperallergic« diese Woche veröffentlichte, erklärt er, dass die Ausstellung zwar von den Künstlern selbst organisiert und finanziert ist, ist aber auch etwas überrascht, dass der Vorfall derartiges Aufsehen erregt, und kann sogar etwas positives entdecken: Der Fall der Kronen und ihre Beschädigung zeige, dass auch dieses Symbol der Macht zerbrechlich ist.

Man könnte sich nun in Tiraden über Selfie-Manie ergeben – aber es bleibt vor allem eine gewisse Komik. Die Besucherin, der das Missgeschick passierte, wird zweifellos entsetzt genug gewesen sein. Und immerhin können das Projekt 14th Floor und die vier beteiligten Künstler nun über Aufmerksamkeit wahrlich nicht klagen – was im Übrigen auch zu der Theorie geführt hat, dass der gesamte Vorfall inszeniert ist. In jedem Fall bleibt ein leises Schmunzeln – und etwas mehr Vorsicht beim nächsten Ausstellungsbesuch.

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