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Startschuss für den Vierten Pavillon in Saarbrücken

Für den Bau einer Galerie der Gegenwart in Saarbrücken gibt es jetzt einen konkreten Zeitplan. Der erste Spatenstich für den sogenannten vierten Pavillon an der Modernen Galerie des Saarlandmuseums sei am 7. August vorgesehen, sagte die Vorsitzende des Kuratoriums Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Kulturministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), am 23. Juli in Saarbrücken. Die notwendige Baubeginnanzeige werde am Freitag bei der Stadt Saarbrücken eingereicht. Nach Ende der Tiefbauarbeiten im Dezember und noch notwendigen Ausschreibungen könne mit dem Bau der eigentlichen Galerie voraussichtlich Anfang 2010 begonnen werden. Die Eröffnung des Pavillons ist im Frühjahr 2011 geplant.

Galerie der Gegenwart Saarbrücken. Entwurf©Architektenbüro "twoo architekten" Köln Galerie der Gegenwart Saarbrücken im Aufriss©Architektenbüro "twoo architekten" Köln
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„Die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz ist damit auf einem guten Weg im Sinne der Beschlüsse des Kuratoriums, die Museumslandschaft mit der lang ersehnten Erweiterung der Modernen Galerie zu gestalten“, so die Ministerin. Dr. Ralph Melcher erklärte: „ Ich freue mich außerordentlich, dass die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz mit diesem bedeutenden Bauvorhaben nun die Neugestaltung der Museumslandschaft vollenden kann. Gleichzeitig möchte ich meinen Dank an all diejenigen zum Ausdruck bringen, die uns bei diesem Projekt Ihre Unterstützung gewähren.“

An den Gesamtkosten für den Museumsneubau beteiligen sich das Land, die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz und Kohlpharma GmbH, wobei die Kohlpharma GmbH die Finanzierungskosten für das Projekt übernimmt. „Ich lege großen Wert darauf, dass wir ein mustergültiges ‚ökologisches’ Museum erbauen, das zu dem der demografischen Entwicklung Rechnung trägt“, bekräftigt  Edwin Kohl, Inhaber von Kohlpharma.

Erste Aktivitäten sind schon jetzt an der geplanten Baustelle zu sehen. Bereits seit Anfang der Woche wird die Baustelle eingerichtet. Der Bauzaun wird gesetzt und ein attraktiv gestalteter provisorischer Zugang zur Modernen Galerie geschaffen. Die Skulptur der „Großen Gaia“ von Matschinsky-Denninghoff hat bereits einen Platz im Skulpturengarten des Museums gefunden. Dort wertet sie eine der schönsten Grünflächen der Stadt noch weiter auf.

Bei der neuen Galerie der Gegenwart handelt es sich um einen etwa 15 Meter hohen Würfel mit sechs Sälen in zwei Unter- und drei Obergeschossen. Die Ausstellungsfläche umfasst etwa 2700 Quadratmeter. Die Fassade des Kubus soll aus schillerndem, fünf Zentimeter starkem Gussglas bestehen. Die Umsetzung erfolgt nach Plänen des Kölner Architekturbüros «twoo architekten».

Der Würfel-Bau ist in Saarbrücken umstritten. Im Stadtrat und bei vielen Bürgern wird befürchtet, dass er zu klobig ausfällt und weder zum Museum noch ins Stadtbild passt. Bislang war zudem unklar gewesen, ob die Arbeiten noch vor der saarländischen Landtagswahl am 30. August beginnen würden, wie dies nun der Fall sein wird. Dagegen hatte die SPD-Stadtratsfraktion erst vor wenigen Tagen gefordert, so kurz vor der Wahl dürften «keine weiteren Baugruben mehr» ausgehoben werden. Kramp-Karrenbauer räumte in diesem Zusammenhang am Donnerstag ein, dass es noch «politische Risiken» für das Projekt gebe, je nach Ausgang der Wahlen.

Baukosten und sonstige Kosten
Das Bauvorhaben der Galerie der Gegenwart wurde 2007 mit reinen Baukosten von 9 Mio. € ausgeschrieben. Zuzüglich der sogenannten Baunebenkosten belief sich die Kalkulation 2007 auf 12,5 Mio. €. Nach der aktuellen Kostenschätzung und weiteren nachgeführten Berechnungen geht die Stiftung Saarländischer Kulturbesitz von faktischen reinen Baukosten in einer Höhe von 11,7 Mio. € und Baunebenkosten von 2,8 Mio. € aus. Damit beläuft sich die Gesamtsumme auf 14,5 Mio. €.

Die Gesamtfinanzierung für das Bauvorhaben und weitere Investitions-maßnahmen im Bereich der Modernen Galerie und der Außenanlagen, aber auch für die Kosten des Wettbewerbs, des Grundstückserwerbs und der Erschließung sind durch Mittel der Neuen Museumslandschaft, einer Zusage des Landes sowie durch Investitionsmittel der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz abgesichert. In besonders großzügiger Weise unterstützt die Kohlpharma GmbH Finanzierung des Bauvorhabens durch die Übernahme der Finanzierungskosten.

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