Tagungen

Symposium: Denkmal Ost-Moderne. Zur Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne, am 28. und 29. Januar 2011 in Weimar

Die Bauten der 1960er und - 70er Jahre sind heute vielfach abgebrochen oder umgebaut und somit für die Nachwelt verloren. Mit dem Blick der Denkmalpflege wird das kontroverse Thema Nachkriegsbauten nun ausführlich diskutiert, denn besonders in Ostdeutschland kommt eine politische Konnotation der Bauten hinzu.

Architektur und Städtebau der 1960er und -70er Jahre stehen aktuell im Fokus einer breiten Diskussion. Ihre beginnende Wertschätzung und denkmalpflegerische Aneignung befindet sich allerdings in einem Wettlauf mit der Anpassung an zeitgenössische Standards. »Veraltet, aber noch nicht historisch«, wird häufig kolportiert. Viele qualitätvolle Zeugnisse sind bereits abgebrochen oder eingreifend umgebaut und damit für die Nachwelt verloren. In Ostdeutschland kommt erschwerend hinzu, dass diese Bauten ein überwundenes politisches System repräsentieren. Doch die Verlusterfahrungen lösen in geradezu klassischer Weise ein neues Interesse an dem noch Vorhandenen aus.

Das Symposium greift solche jüngeren Impulse auf. Es wird das Thema mit dem Blick der Denkmalpflege und in großer Breite diskutieren. Dazu gehört der Einbezug Osteuropas mit seinen erbepolitischen Problemstellungen. Raum wird auch der Denkmalvermittlung gegeben, welche angesichts der Debatten und Projekte um die Ost-Moderne interessante Facetten zeigt. Ziel ist es, oft parallel verlaufenden Diskurse und unterschiedliche Erfahrungen zusammenzuführen.

Programnm

Freitag, 28. Januar

ab 8:30 Anmeldung im Tagungsbüro

9:30 Begrüßung
Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Weimar)

9:40 Einführung
Dr. Mark Escherich (Weimar)

10:00 Dr. Ulrich Hartung (Berlin)
Spezifika des Modernen in der DDR-Architektur. Thesen

10:30 Tobias Zervosen (Berlin/Zürich)
Denkmalpflege und geschichtspolitischer Diskurs

11:00 Kaffeepause

1. Konservatorische Bilanzen
Moderation: Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier (Weimar)

11:30 Prof. Dr. Jörg Haspel (Landesdenkmalamt Berlin)
12:00 Dr. Ulrike Wendland (Landesdenkmalamt Halle)
12:30 Dr. Ruth Klawun (Brandenburgisches Landesdenkmalamt Wünsdorf)
13:00 Mittagspause in der Mensa am Park

2. Blicke nach Osteuropa
Moderation Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper (Berlin)

14:00 Dr. Robert Hirsch (Gdynia)
Fragen und Erfahrungen der Erhaltung der architektonischen Nachkriegsmoderne in Polen

14:30 Dr. Peter Szalay (Bratislava)
Ost-Moderne in der Slowakei. Die widersprüchlichen Architekturikonen

15:00 Kaffeepause

15:30 Dr. Attila Györ (Budapest)
The care of monuments concerning buildings and city ensembles of the 60‘s to 80‘s in Hungary

16:00 Philipp Meuser (Berlin)
Sowjetische Architektur der Sechziger- und Siebzigerjahre. Kulturgut oder Abrissobjekt?

16:30 Rundgang
Die Hochschulmensa am Park (1979–82) und die Initiative »mensadebatte weimar« mit Moritz Fritz und Benjamin Rudolph

17:30 – 19:00 Podiumsdiskussion zur Vermittlung des baulichen Erbes der Ost-Moderne mit Künstlern, Denkmalpflegern und anderen Kommunikatoren.
Moderation: Prof. Dr. Simone Hain (Graz)
ab 19:00
Empfang und Buffet in der Mensa am Park

Samstag, 29. Januar
3. Aneignungsprozesse
Moderation: Prof. Dr. Valentin Hammerschmidt (Dresden)

9:30 Stephanie Herold u. Dr. Sylvia Butenschön
Der »Platz ohne Namen«. Zur Wahrnehmung der Ostmoderne im Zentrum Berlins

10:00 Tanja Scheffler (Dresden)
Prager Platz statt Prager Straße. Über den Umgang mit der Ostmoderne in Dresden

10:30 Kaffeepause

11:00 Susann Buttolo (Dresden)
Der Dresdner Kulturpalast. Vom Werden eines Baudenkmals und den anhaltenden Versuchen seiner Destruktion

11:30 Dr. Tobias Wolf (Marburg)
Bedrohtes Erbe. Zum Umgang mit der DDR-Warenhausarchitektur der Nachkriegsmoderne
12:00 Kaffeepause

4. Erhaltungschancen
Moderation: Prof. Dr. Annette Menting (Leipzig)

12:30 Dr. Peter Leonhardt (Leipzig)
Die Moderne der Messestadt. Umgang mit Bauten und Ensembles der 60er Jahre in Leipzig

13:00 Tanja Seeboeck (Berlin)
Die Betonschalen von Ulrich Müther zwischen Ablehnung und Wertschätzung. Imagewandel und Beispiele der gesellschaftlichen Rezeption

13:30 Dr. Nils Meyer (Berlin)
Typisierte Vielfalt. Der Umgang mit den Bauten der Nachkriegsmoderne auf der Fischerinsel in Berlin

14:15 Schluss des Symposiums

Weitere Informationen

Eine Anmeldung (per Post, E-Mail, Fax 0 36 43 / 58 30 80 oder elektronisch, auf der Internetseite
der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte) ist notwendig.
Das elektronische Anmeldeformular finden Sie unter www.uni-weimar.de/cms/architektur/dmbg/professur/aktuelles.html

Die Teilnahmegebühr beträgt € 40 (Studierende € 20).

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