Der Lehrstuhl für Kunst- und Designgeschichte der Bergischen Universität Wuppertal thematisiert in einem zweitägigen Symposium die Rolle der Frauen als avantgardistische Künstlerinnen in den 1920er und 1930er Jahren.
In den historischen Avantgarden der 1920er und 1930er Jahre spielte das Selbstbildnis eine besondere Rolle. Insbesondere Frauen überprüften in dieser Zeit die Vorstellung traditioneller Geschlechteridentitäten und Klischees weiblicher Repräsentation. Die schnell und einfach zu bedienenden neuen Handkameras boten ihnen Gelegenheit, den Status des Subjekts durch Selbstbefragungen, Rollenspiele, Maskeraden und Transgressionen ins andere Geschlecht zu reflektieren.
Einen besonderen Impuls erhielten die Selbstbefragungen mit dem neu und ebenso rasant aufkommenden Bild der "Neuen Frau". Was bis dato als Feminisierung der Kultur negativ konnotiert war, wandte sich nun selbstbewusst in sein Gegenteil. Die Frau wurde quasi "angerufen" (Althusser), den modernen Konsumismus zu vertreten. Das neue Frauenbild wurde von Designerinnen und Fotografinnen in Szene gesetzt, an ihrer Durchsetzung haben sie mitgewirkt.
Das Symposium stellt bedeutende Selbstbildnisse weiblicher Avantgardistinnen unter dem Aspekt der neuen Geschlechter- und Subjektkonzepte der Moderne, vor.
Freitag, 16. November
10:00-10:30
Einführung
Gerda Breuer
10:30-11:
Frauen und das neue technische Medium Fotografie
Klaus Honnef
11:00-11:45
Die Frau der 1920er Jahre. Zur sozial-historischen Situation in Russland und Europa.
Elina Knorpp
11:45-12:00
Kaffeepause
12:00-12:45
Bildstrategien in fotografischen Selbstporträts von Germaine Krull und Zeitgenossen der 1920er Jahre
Hella Nocke-Shrepper
12:45-13:30
Mittagspause
13:30-14:15
Ex-zentrisch. Von der Fortschreibung am Rätsel Dora Maar
Gabriele Werner
14:15-15:00
„Neutralistätskonstrukte“ Claude Cahun
Kristine von Oehsen
15.00-15.15
Kaffeepause
15:15-16:00
Duchamp: Rrose et moi
Ursual Panhans-Bühler
16:00-16.45
Im eigenen Stil zum eigenen Selbst: Lucia Moholy und Florence Henri
Anja Guttenberger
17.00
Abfahrt Villa Waldfrieden, Führung
ab 18.00
Abendessen
Samstag, der 17. November
9:30-10:15
Das Auge der Fotografin
Marion Beckers, Elisabeth Moortgat
10:15-11:00
Bauhaus Style: Self-Portraiture and the Search for the Female Constructor in Marianne Brandt’s Metal Work, Photography, and Photomontage
Elizabeth Otto
11:00-11:30
Kaffeepause
11:30-12:15
Es kommt die neue Fotografin – Selbstsichten moderner Kamerakünstlerinnen zwischen technischem Fortschritt und modischem Habitus
Burcu Dogramaci
12:15-13:00
Die Selbstbildnisse von Ré Soupault (1901-1996): Inszenierungen eines Multitalents
Inge Herold
13:00-14:00
Mittagspause
14:00-14:45
Fotoporträts russischer Avantgardistinnen und ihre Selbstinszenierungen (Varvara Stepanova, Aleksandra Ekster, Ljubov’ Popova)
Ada Raev
14:45-15:30
„Rotkäppchen, Großmutter und Wolf in einer Person". Valeska Gert - bad girl of the city
Renate Berger
Die Teilnahme am Symposium ist kostenfrei. Wegen begrenzter Platzkapazitäten wird um Anmeldung bis zum Anmeldeschluss: 1. November 2012. gebeten. Das Abendprogramm ist geladenen Gästen vorbehalten.
Kontakt
Bergische Universität Wuppertal
Fachbereich F - Kunst- und Designgeschichte
Fuhlrottstraße 10
42119 Wuppertal
Tel. (0202) 439-5796
Email: breuer@uni-wuppertal.de
Weitere Informationen finden Sie hier.
Veranstaltungsort
Galerie im Kolkmannhaus
Hofaue 51-55
42103 Wuppertal