Tagungen

Symposium: Mirror Me – Bildproduktionen kultureller Vielfalt im Museum, am 16. April 2018 in Leipzig

Museen sind (und sollen es auch sein) immer auch Spiegel der gesellschaftlichen Realität. In unserer Gegenwart bedeutet das zu fragen, wie sich kulturelle Vielfalt in den Ausstellungssälen, in der Museumspädagogik und dem Vermittlungsprogramm widerspiegeln lässt. Dieser wichtigen Frage widmet sich das Symposiumdes Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig.

Das Symposium »Mirror Me – Bildproduktionen kultureller Vielfalt im Museum« fragt nach Formen der Visualisierung und Darstellbarkeit von kultureller Vielfalt im Museum. Als bildgewordenes Resultat kuratorischer Auswahl- und Anordnungsstrategien ist die Ausstellung ein wahrnehmungsprägendes Bildmedium, dessen visuelles Narrativ kritisch hinterfragt werden muss. In drei Panels und anschließenden Diskussionsrunden wollen wir das Framing von kultureller Vielfalt in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken und eine institutionskritische Debatte fortführen.

Museen sind als öffentliche Institutionen von Fragen der angemessenen Repräsentierbarkeit einer sich zunehmend diversifizierenden Gesellschaft besonders betroffen und herausgefordert, eine antidiskriminierende Bildungsarbeit zu leisten. Diversität wird jedoch nicht selten auf Zuwanderung reduziert und »Migrant_Innen« als »die Anderen« konstruiert. Mit vermeintlich typischen Objekten wie dem Koffer oder einem Reisepass werden fast ikonenhafte Darstellungen von Migrant_Innen in einer Migrationsgesellschaft produziert, die in einem Schwellenzustand (rite de passage) eingefroren zu sein scheinen.

Gemeinsam mit den Referent_Innen laden wir alle Interessierten ein, nach den Strategien, Formen und Gestaltungsmitteln zu fragen, die das Fortschreiben von starren Stereotypen und Asymmetrien verhindern können. Wie sollen gängige Präsentationsweisen dekonstruiert und reflektiert werden, sodass multiperspektivische Zugänge möglich werden? Können museale Ausstellungen einen dritten Raum eröffnen, in dem Identitätsbestimmungen fern von Hierarchien auch Differenz zulassen?

Programm

9:00 Uhr Registrierung

9:30 – 10:15 Uhr
Begrüßung: Dr. Volker Rodekamp, Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig
Grußworte: Dr. Ingomar Lorch, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Einführung: Magdalena Paluska und Helena Weber, Stipendiatinnen im Museumsprogramm »Kulturelle Vielfalt und Migration«

10:15 – 12:00 Uhr
Panel 1

Tim Wolfgarten (Universität zu Köln): Themenausstellungen zu Migration – ein Rückblick auf die Bilder einer 45-jährigen Ausstellungsgeschichte

Natalie Bayer (FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Berlin): Heute, Hier, Jetzt: Eine antirassistische Museologie der Migrationsgesellschaft

Panelgespräch

12:00 – 13:30 Uhr Mittagspause

13:30 – 15:15 Uhr
Panel 2

Dr. Natasha A. Kelly (Freie Kuratorin und Autorin, Berlin): Visuelle Kolonialität: Ich sehe was, was Du nicht siehst!

Susanne Wernsing (Deutsches Hygiene-Museum, Dresden): Grenzen von Differenz. Rassenkonstruktionen und Gegenbilder in der Ausstellung »Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen«

Panelgespräch

15:15 – 15:45 Kaffeepause

15:45 – 16:45 Uhr
Panel 3

Prof. Dr. Benjamin Meyer-Krahmer (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig): Zeigen, Präsentieren, Repräsentation zwischen Theorie und Praxis

Nanette Snoep (Staatliche Ethnografische Sammlungen Sachsen): Vielfalt von Wissen und Visionen abbilden. Berücksichtigung von Subjektivität, persönlichen Geschichten und Interpretationen in der musealen Praxis

Dr. Thorsten Heese (Museumsquartier Osnabrück): »Glokalgeschichte« ins Museum! Sollte Stadtgeschichte heute als lokale Weltgeschichte präsentiert werden?

17:00 – 17:30 Uhr
Abschlussdiskussion

Das Symposium ist kostenfrei und steht allen Interessierten offen.
Um eine Anmeldung wird bis zum 28. März gebeten unter: info@mirrorme-symposium.de
Eine Nachmeldung ist bis zum 12. April in Einzelfällen möglich.

Konzeption:
Magdalena Paluska M.A.
und Helena Weber M.A.

Veranstaltungsort: Alte Börse, Naschmarkt 2, 04109 Leipzig

Die Veranstaltung wird in Fotos dokumentiert. Mit der Anmeldung geben die Teilnehmenden ihr Einverständnis für die Verwendung der Aufnahmen in Publikationen (Onlinedokumentation, Veranstaltungsdokumentation) der Veranstalter.

Weitere Informationen unter mirrorme-symposium.de

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