Die Hamburger Kunsthalle widmet dem Schaffen Philipp Otto Runges (1777-1810) ein international besetztes, öffentliches Symposium. Runges Werk war für die Entwicklung der deutschen romantischen Kunst von zentraler Bedeutung. In 22 Vorträgen werden die vielschichtigen Aspekte seines Schaffens ebenso beleuchtet wie seine theoretischen Überlegungen zur Kunst und zur Farbe. Das Symposium weist voraus auf die große Runge-Retrospektive, die ab Dezember 2010 in der Hamburger Kunsthalle gezeigt wird.
Nachdem Runge museal wie auch universitär etwas aus dem Focus des Interesses geraten war, ist in letzter Zeit eine intensivierte Auseinandersetzung mit seinem Werk zu beobachten, die gerade auch von der jüngeren kunsthistorischen Generation mitgetragen wird. Indem Runge mit seinem Werk zugleich eine Erneuerung der Kunst anstrebte, die visionäre Züge trägt, fungierte er für diverse Künstler als Identifikationsfigur. Seine Farbenlehre war nicht nur für die Künstler am Bauhaus von Relevanz, sondern wurde bis weit ins 20. Jahrhundert hinein immer wieder mitreflektiert. Auch bei der gegenwärtigen Frage nach der Bedeutung von Künstleraussagen im Hinblick auf die Rezeption ihres Werkes ist Runge bis in die heutige Zeit hinein ein wichtiges Exempel. Mit dem Symposium soll der Dialog zwischen den Institutionen gefördert und eine breitere Öffentlichkeit für die Auseinandersetzung mit Runge erreicht werden.
Donnerstag, 8. Oktober 2009
9.00 Uhr
Prof. Dr. Hubertus Gaßner (Hamburg)
Begrüßung
9.15 Uhr
Prof. Dr. Uwe Fleckner (Hamburg)
Eine sonderbare Gattung. Die Bildnisse von Philipp Otto Runge
10.00 Uhr
Prof. Dr. Peter Betthausen (Berlin)
Runges Selbstbildnisse
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10.45 Uhr
Pause
11.15 Uhr
Dr. Hilmar Frank (Berlin)
Runges „Zeiten“ – Deutung und Verkennung
12.00 Uhr
PD Dr. Christian Scholl (Göttingen)
Die Nacht des Sängers. Zu Philipp Otto Runges Aquarell „Arions Meerfahrt“
12.45 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Dr. Johannes Grave (Paris)
Runges Poetologie der bildlichen Darstellung. Überlegungen zur "Lehrstunde der Nachtigall"
14.45 Uhr
Prof. Dr. Werner Hofmann (Hamburg)
Runge und Scheuchzer
15.30 Uhr
Pause
16.00 Uhr
Pauline Kintz M. A. (Amsterdam)
Das befreite Bild. Die bildende Tätigkeit Runges im Lichte der frühromantischen poetischen Theorie
16.45 Uhr
Dr. Edda Hevers (München)
„Ein Gebäude für meine Bilder“. Runges Traum vom (inneren) Raum
17.30 -18.00 Uhr
Dr. Birte Frenssen (Greifswald)
Runge – Friedrich – Klinkowström. Ein Ausstellungsprojekt im Pommerschen Landesmuseum, Greifswald
Ulf Treger (Hamburg)
Der schriftliche Nachlass von Philipp Otto Runge im Internet. Eine Einführung in das Archivsystem ask23 und andere digitale Informationsquellen
Freitag, 9. Oktober 2009
9.00 Uhr
Dr. Peter Prange (München)
Runge und Tischbein
9.45 Uhr
Dr. Jörg Trempler (Berlin)
Eine Runge-Zeichnung in Schinkels Händen? Berührungspunkte zwischen Karl Friedrich Schinkel und Philipp Otto Runge
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10.30 Uhr
Pause
11.00 Uhr
Prof. Dr. Werner Busch (Berlin)
Neureuthers Arabesken in Runges Bahnen
11.45 Uhr
Prof. Dr. Reinhard Wegner (Jena)
Zeiterfahrung und historisches Bewusstsein bei Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich
12.30 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Dr. des. Markus Bertsch (Hamburg)
Jenseits der Illustration. Runge als Ossian-Interpret
14.45 Uhr
Dr. Jenns Howoldt (Hamburg)
„ … als die Katholische Religion zu Grunde ging.“ Überlegungen zu Runges Gemälde „Petrus auf dem Meer“
15.30 Uhr
Pause
16.00 Uhr
Dr. des. Saskia Pütz (Hamburg)
Am „Vortag eines großen Frühlings“ – Philipp Otto Runge zwischen Aufklärungstheologie und Erweckungsbewegung
16.45 Uhr
Dr. Cornelia Vagt-Beck (Speyer)
Neue Erkenntnisse zur stilistischen Entwicklung innerhalb des malerischen Œuvres
19.00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Lange (Hildesheim)
Sehen als bedingtes Denken. Runges Logik des Bildes Abendvortrag vor dem Kupferstichkabinett
Samstag, 10. Oktober 2009
9.00 Uhr
Regina Schubert M. A. (Berlin)
Runges Lehrzeit an der Kopenhagener Akademie
9.45 Uhr
PD Dr. Martina Sitt (Hamburg)
Runges Erlebnis der Kunst des Mittelalters in Hamburg
10.30 Uhr
Pause
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11.00 Uhr
Prof. Dr. Julie Ramos (Paris)
Distanz und Einheit: Die „fantastisch-musikalische Dichtung mit Chören“ im Werk von Philipp Otto Runge
11.45 Uhr
Dr. Roger Fornoff (Belgrad)
Weltverwandlung. Zu Philipp Otto Runges Idee des Gesamtkunstwerks
12.30 Uhr
Prof. Michael Lingner (Hamburg)
Ist Philipp Otto Runges romantisches Künstlerethos zu idealistisch?
13.15 Uhr
Abschlussdiskussion
Die Vorträge des Symposiums erscheinen zur Eröffnung der Runge-Retrospektive 2010 in einem Essayband neben dem Ausstellungskatalog.
Das Symposium wird gefördert von der Philipp Otto Runge Stiftung und der Gerda Henkel Stiftung
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.