Meldungen zum Kunstgeschehen

Tag des offenen Denkmals 2018 in der Schweiz

Ganz nach dem Motto »Ohne Grenzen« lassen sich in der Schweiz außergewöhnliche Orte entdecken, die man sonst selten zu Gesicht bekommt: eine mittelalterliche Backstube, ein Casino, die Ganterbrücke, ein orientalischer Rauchsalon, ein Kraftwerk… Die Geschichte und Geschichten dieser Orte weisen nicht nur weit über ihre eigenen, sondern auch über die nationalen Grenzen hinaus.

  • Baden

23. September; 13 bis 13.45 Uhr
Führung: Béton brut am steilen Hang: Kirche St. Michael in Ennetbaden
Kurplatz Baden
Die katholische Pfarrkirche St. Michael in Ennetbaden wurde 1963–66 durch den im Kirchenbau renommierten Basler Architekten Hermann Baur realisiert. Mit seinem skulpturalen, aus kubischen Formen entwickelten Baukörper überhöht der «béton brut»-Bau die Topografie des steilen Bauplatzes am Hang und schafft eine Wegführung, die sich auch im Einheitsraum des Kirchenschiffs fortsetzt. Mit seiner Gestaltung repräsentiert er eine wichtige Tendenz im Kirchenbau der Nachkriegszeit und bildet seit 2016 eines der jüngsten Denkmalschutzobjekte im Kanton Aargau.

  • Bern

1. September; 9, 11, 14 und 16 Uhr
Führungen: Baustellenbesuch im Casino Bern
Casinoplatz 1, Casino Bern, Treffpunkt: an der oberen Herrengasse (Baustellenzugang)
Das Casino Bern ist ein Fixpunkt im Kulturleben Berns und steht damit im Fokus des öffentlichen Interesses. Mit seiner markanten Silhouette prägt es seit seiner Erbauung 1906/08 das Bild der Altstadt. Heute findet die erste umfassende Sanierung in seiner 110-jährigen Geschichte statt. Sie haben exklusiv die Möglichkeit, diese vielbeachtete Baustelle unter kundiger Führung zu besuchen. Lassen Sie sich dabei von Denkmalpflege, Burgergemeinde und Architekten die zahlreichen Fragestellungen erläutern, die sich beim Umbau und bei der Sanierung dieses aussergewöhnlichen Baudenkmals stellen.
Homepage: https://www.casinobern.ch/

  • Birsfelden

22. September; 13.15 bis 13.55 Uhr
Konzert im Kraftwerk
Hofstrasse 80, im Maschinenhaus
Das Neue Orchester Basel lädt zu einer aussergewöhnlichen musikalischen Performance im Maschinenhaus ein. Das gleichmässige Summen und Rauschen des gebändigten Wassers in den Turbinen spielt dabei eine wichtige Rolle, regt die Musiker zum Einklang, zum Widerspruch, vielleicht zu wellenartiger rhythmischer Anreicherung an. Wer weiss, wozu noch? Es haben auch konventionelle Werke Platz, die Bezug nehmen zu diesem speziellen Konzertraum. Kommen Sie und lassen Sie sich überraschen!
Homepage: http://www.kw-birsfelden.ch/en/

  • Diesbach/Glarus Süd

16. September; 13.30 bis 17 Uhr
Ausstellung: Jeans made in Diesbach
Maschinenstrasse 1, Legler Areal
Die Textilproduktion auf dem Legler Areal in Diesbach setzte 1857 ein. Während rund 144 Jahren wurde gesponnen und gewebt. Als letztes Produkt vor Ort erstellte die Firma Denimstoffe. Die Geschichte zu den «Jeans made in Diesbach» wird in einer kleinen Ausstellung präsentiert.

  • Einsiedeln

6. September; 19.15 bis 21.15 Uhr
Podiumsgespräch: Baukultur des 20. Jahrhunderts im Kanton Schwyz
Luegeten 11, Stiftung Bibliothek Werner Oechslin
Die Architekten Paul Schoeck, Josef Steiner und Adalbert Stähli haben die Architektur ihrer Zeit im Kanton Schwyz – aber auch weit darüber hinaus – auf unterschiedliche Weise mitgestaltet und geprägt. In der Form eines offenen Podiumsgesprächs unter der Leitung von Beat Waeber, Arch. ETH BSA, thematisieren die Kunsthistorikerin Dr. Anja Buschow Oechslin, der Kunsthistoriker und stv. Geschäftsführer des Schweizer Heimtschutzes Patrick Schoeck sowie Lucas Steiner, dipl. Arch. ETH SIA, das baukulturelle Erbe des 20. Jahrhunderts im Kanton Schwyz aus dem persönlichen Bezug zur Architektur unserer Eltern und Grosseltern. Die Veranstaltung wird durch den Schwyzer Regierungsrat und Architekten Michael Stähli eröffnet. Die Stiftung Bibliothek Werner Oechslin mit ihrem unschätzbaren Schatz an Büchern zur Architekturgeschichte bildet dazu den idealen Rahmen.
Homepage: https://www.bibliothek-oechslin.ch/

  • Oberhofen

2. September; 11, 12, 13, 14, 15 und 16 Uhr
Bosporus am Thunersee
Vortrag: Zur Entstehung des Selamliks

Musik: Arabische Laute
Führung: Wasserpfeifen und Alpensicht
Schloss 4, Schloss Oberhofen
Zuoberst im ehemaligen Bergfried befindet sich der Orientalische Rauchsalon, das Fumoir des Grafen Albert de Pourtalès. Der Graf war als preussischer Gesandter in Istanbul tätig. Er liess sich für sein 1844 gekauftes Schloss ein spektakuläres Interieur im orientalisierenden Stil einrichten, das 1855 nach Plänen des Berner Architekten Theodor Zeerleder erstellt wurde. Von 2010 bis 2012 wurde der Orientalische Rauchsalon restauriert. Auf den neu bezogenen Diwans darf man Platz nehmen um das einzigartige Interieur auf sich wirken zu lassen. Atemberaubend ist die Aussicht auf den Thunersee und die Bergwelt, die vom höchsten Punkt des Schlosses zu geniessen ist.

  • Ried-Brig

2. September; 10 bis 12 Uhr
Besichtigung: Alpenpanorama und Monumentalskulptur
Treffpunkt: Bushaltestelle »Eisten, Ganterbrücke«
Die zwischen 1976 und 1980 erbaute Ganterbrücke war bis zur Eröffnung der Poya-Brücke in Freiburg (2014) die Brücke mit der grössten Spannweite der Schweiz. Christian Menn, bedeutendster Schweizer Brückenbauer der Gegenwart, entwarf das 678 m lange Bauwerk auf der Simplonstrasse, welches in einem gewagten S-Bogen mitten durch das Gantertal führt.
Homepage: https://www.vs.ch/denkmal

  • Zug

8. September; 10, 13.30 und 15 Uhr
Führungen: »Zur Taube« – Beiz, Bäckerei und illegale Wechselstube
Unteraltstadt 26
Die Liegenschaft »Zur Taube« kann auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken. Mit der 2018 abgeschlossenen Gesamtrenovation wurde ein neues Kapitel geschrieben. Erfahren Sie bei einer Entdeckungstour mehr über das Schicksal eines Altstadthauses, das den Stadtbrand und den Seeabbruch erlebte und nun in neuem Glanz erstrahlt.

  • Zürich

16. September; 11 bis 12.30 Uhr
Führung: »Plötzlich bist du eine Ausgestossene«

Treffpunkt: Sigi-Feigel-Terrasse (Treppen an der Sihl oberhalb Gessnerbrücke)
Die Schweiz verfolgte nach dem 1. Weltkrieg eine immer restriktivere Flüchtlingspolitik. Jüd*innen, Kommunist*innen, Sinti, Roma und Menschen aus Osteuropa, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland in die Schweiz flohen, wurden zu illegalen Flüchtlingen. Die gefeierte Künstlerin Else Lasker-Schüler erreichte Zürich halb erfroren und wurde wieder ausgewiesen. Schweizerinnen, die bis 1953 durch Heirat mit einem Ausländer ihr Bürgerrecht verloren, versuchten, sich in ihre alte Heimat zu retten. Auf unserem Rundgang gehen wir auf Spurensuche dieser unbekannten und bekannten Emigrant*innen, beleuchten die Schweizer Flüchtlingspolitik der 1930er und 1940er Jahre und zeigen auf, wie Emigrant*innen die Zürcher Literatur-, Tanz- und Theaterszene erblühen liessen.
Homepage: http://www.frauenstadtrundgangzuerich.ch/

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