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Tagung: Archive und Museen des Exils. Jahrestagung der Gesellschaft für Exilforschung e. V., am 14 und 15. September 2018 in Frankfurt am Main

Nicht nur in der Geschichte, auch in der Gegenwart spielt das Exil für das Erleben einer Gesellschaft eine große Rolle. Und so spiegelt sich die Erfahrung von Flucht, Migration und Exil auch in Museen und Archiven wider. Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung widmet sich dem Thema.

Exil, Flucht und Migration sind meist grenzüberschreitende Ortsveränderungen, die unweigerlich mehr als einen Staat betreffen. Migrationsbewegungen beziehen sich dabei nicht nur auf die Menschen, die gehen, sondern auch auf die materialen Zeugnisse, die sie mit sich führen, die auf den Wegen des Exils entstehen, angeeignet, verloren oder zurückgelassen werden. Archive und Museen haben als sammelnde, bewahrende und ausstellende Institutionen und Erinnerungsorte eine besondere Bedeutung und Verantwortung im Kontext der Exil- und Migrationsgeschichte. Überlieferungen des Exils werden von vielen unterschiedlichen Institutionen bewahrt, auch die Deutsche Nationalbibliothek mit ihrem Deutschen Exilarchiv 1933–1945 hat die Sammlung und Sicherung materialer Zeugnisse des Exils zu einer ihrer Aufgaben erklärt.

Die interdisziplinäre Tagung der Gesellschaft für Exilforschung soll es ermöglichen, (archiv-)geschichtliche Fallbeispiele im Horizont allgemeinerer kulturwissenschaftlicher Archivtheorien sowie neuerer Konzepte digital vernetzter Archive oder Exilmuseen und -ausstellungen vorzustellen und zu diskutieren.

Programm

Freitag, 14. September 2018

13:00 Uhr
Begrüßung (Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek)
Grußwort (Inge Hansen-Schaberg)
Begrüßung und Einführung (Sylvia Asmus, Doerte Bischoff, Burcu Dogramaci)

Museum und Exil
Moderation: Doerte Bischoff

13:30 Uhr
Mirjam Wenzel (Frankfurt am Main): Migration, Exil oder Diaspora – Perspektiven auf und aus dem Jüdischen Museum Frankfurt

14:15 Uhr
Cornelia Vossen, Christoph Stölzl (Berlin): Exilmuseum Berlin. Vision und Hintergründe

15:00 Uhr
Sylvia Asmus (Frankfurt am Main): »Exil. Erfahrung und Zeugnis«. Die Dauerausstellung des Deutschen Exilarchivs 1933–1945

15:45 Uhr Kaffeepause

Archiv und Exilforschung
Moderation: Heike Klapdor

16:15 Uhr
Daniel Weidner (Berlin): Biographie und Archiv der Krise: »Mein Leben in Deutschland vor und nach 1933«

17:00 Uhr
Rafael Cardoso (Berlin): The Living Archive. On Hugo Simon’s posthumous return to Germany

18:00 Uhr
Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Exilforschung

19:30 Uhr Abendimbiss

20:30 Uhr
Geraubte Heimat!? Lesung aus ausgewählten Exponaten der Dauerausstellung »Exil. Erfahrung und Zeugnis«, in Kooperation mit hr2 Kultur

Samstag, 15. September 2018

Globale und digitale Exilarchive I
Moderation: Burcu Dogramaci

9:15 Uhr
Sonja Arnold, Lydia Schmuck (Marbach am Neckar): Globale Archive/Globale Überlieferung. Zwei Initiativen des Deutschen Literaturarchivs Marbach

10:00 Uhr
Irmgard Wirtz Eybl (Bern): Vortrag

10:45 Uhr Kaffeepause

11:15 Uhr
Knut Ebeling (Berlin): Archive des Exils und das Exil des Archivs

12:00 Uhr
Clare George (London): Personal Archives of Exiles at the Institute of Modern Languages Research, University of London

12:45 Uhr Mittagsimbiss

Globale und digitale Exilarchive II
Moderation: Sylvia Asmus

14:00 Uhr
Natalie Eppelsheimer (Middlebury, VT): Exil in Kenia

14:45 Uhr
Michaela Ullmann (Los Angeles, CA): Teaching Exile Studies in Los Angeles – Active Learning und Digital Scholarship an der Feuchtwanger Memorial Library

15:30 Uhr Kaffeepause

16:00 Uhr
Sibylle Schönborn (Düsseldorf): »Freunde, in alle Welt zerstreut, denken an Sie« – Zur digitalen Edition der Briefe an Max Herrmann-Neiße ins Londoner Exil

16:45 Uhr
Imme Klages (Mainz): Mapping German Film Exile: Entwicklungsprozess eines Projekts der digitalen Geisteswissenschaft

17:30 Uhr Ende der Tagung

Anmeldung
Eine Anmeldung zur Tagung bis zum 26. August 2018 ist aus organisatorischen Gründen zwingend erforderlich und die Teilnehmerzahl begrenzt. Informationen dazu und das Anmeldeformular finden sich unter www-dnb.de.

Im Anschluss an die Tagung findet am Sonntag, den 16. September 2018 ein interner Workshop für Doktorandinnen und Doktoranden statt.

Programm des Workshops am Sonntag, 16. September 2018

9:15 Uhr
Helene Roth (München): Business mit Bildern oder Private Shot? Fotografische Netzwerke und Fotoagenturen im Exil in New York ab 1933

9:40 Uhr
Anna Sophia Messner (Florenz): Fehlende Perspektiven – Archive deutsch-jüdischer Fotografinnen in Palästina/Israel

10:05 Uhr
Anne Bendel (Tübingen): »Das Archiv denkt«. Studie zum Einfluss des Archivs auf Rezeptions- und Wirkungsästhetik von deutschsprachigen Exilautoren. – Else Lasker-Schüler, Hannah Arendt und Hans Mayer – Drei (politische) Exilerfahrungen

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr
Jan Hess (Trier): Klaus Manns Tagebücher im Kontext seiner fiktionalen und nicht-fiktionalen Texte der frühen 30er-Jahre – eine computergestützte Analyse

11:25 Uhr
Susanna Froböse (Freiburg): »Die subjektivste Form der Geschichtsschreibung«. Faktualität und Poetizität in den Autobiografien emigrierter Germanisten in den USA

11:50 Uhr
Sarah Löhl (Düsseldorf): Bleiben. Dimensionen einer Ökologie

12:45 Uhr Ende des Workshops

Konzeption und Organisation

  • Tagung und Workshop: Dr. Sylvia Asmus, Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek
  • Prof. Dr. Doerte Bischoff, Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur, Universität Hamburg
  • Prof. Dr. Burcu Dogramaci, Institut für Kunstgeschichte, LMU München
  • Workshop unter zusätzlicher Mitwirkung von Prof. Dr. Bettina Bannasch, Universität Augsburg

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