Ausgehend von einer Betrachtung des staatlichen Kultur- und Bildungsauftrags fragt die Tagung nach der Situation künstlerischer Schulfächer und danach, wie Unterricht in Musik, Kunst und verwandten Fächern aussehen sollte, wenn er diesem Auftrag gerecht werden will.
Bildende Kunst, Musik und mancherorts Theater zählen zu den ordentlichen Schulfächern an öffentlichen Schulen in Deutschland. Diesen Platz verdanken sie der Auffassung, dass die Künste nicht-begriffliche Formen von Erkenntnis sind. Künstlerische Schulfächer bieten damit gleichermaßen Orte für ästhetische Erfahrung wie auch Möglichkeiten der Reflexion. Ihre Daseinsberechtigung ist unabhängig von Rekreation oder der Unterstellung positiver Nebeneffekte für andere Bereiche.
Ihr Platz an der Schule lässt sich nur schlecht mit Nützlichkeit und Anwendungsbezug begründen. Was an Erfahrungen, Erkenntnissen und Wissen vermittelt wird, lässt sich kaum messen. Das aktuell politisch vorgegebene Konzept der Kompetenzorientierung stößt hier wohl am deutlichsten an seine Grenzen.
Ausgehend von einer Betrachtung des staatlichen Kultur- und Bildungsauftrags fragt die Tagung exemplarisch nach der Situation künstlerischer Schulfächer und danach, wie Unterricht in Musik, Kunst und verwandten Fächern aussehen sollte, wenn er diesem Auftrag gerecht werden will. Die Frage ist dringlich in einer politischen Situation, in der Bildungsziele weitgehend von ökonomischem Denken bestimmt werden und zugleich die »Erziehung zur Demokratie« unter den »überfachlichen Inhalten« in schulischen Rahmen- und Lehrplänen aktuell einen besonderen Platz einnimmt.
Die Tagung bezieht neben den »klassischen« künstlerischen Schulfächer auch den Geschichts- und Literaturunterricht ein.
Freitag, 1. Juni
19.00 Uhr:
Eröffnung
Prof. Martin Rennert, Präsident der Universität der Künste Berlin
Prof. Dr. Susanne Fontaine, Vizepräsidentin, Universität der Künste Berlin
Dieter Grimm und Dörte Schmidt: Kulturauftrag und demokratische Verfassung
Musikalische Umrahmung: Daniel Cho und Yuri Katsumata, Violine, Kei Tojo, Viola, Theresa Schneider, Cello (Klasse Artemis-Quartett)
Samstag, 2. Juni
9.30 Uhr-10.30 Uhr
Tandem 1: Gesellschaftliche und politische Perspektive
Christian Höppner: Zur gesellschaftspolitischen Dimension künstlerischer Schulfächer
Susanne Fontaine: Technik und Kunst. Künste in der Schule
10.30 Uhr: Kaffeepause
11.00-12.00 Uhr
Tandem 2: Historische und gegenwärtige Perspektive
Meike Baader: Vom Nutzen und Nachteil der Kunst für das Leben
Susanne Lin-Klitzing: Vom Wert der Bildung für das Individuum und die Gesellschaft
12.00-14.30 Uhr: Mittagspause
14.30-15.30 Uhr
Tandem 3: Geisteswissenschaftliche Schulfächer
Michael Kämper-van den Boogaart: "'Es ist aber der deutsche Unterricht, um es mit Einem Male herauszusagen, durch und durch auf gehaltvolle und eindringende Lectüre zu gründen ...' Konjunkturen literarischer Bildung im Deutschunterricht"
Juliane Brauer: Historia magistra vitae? Vom Wert und der Relevanz historischer Bildung heute
15.30-16.00 Uhr: Kaffeepause
16.00-17.30 Uhr
Podiumsdiskussion
Moderation: Hans Dieter Heimendahl
Alexander García Düttmann, Matthias Noell, Irmela von der Lühe, Elmar Weingarten
Perspektiven und Ausblick
19.00 Uhr: Ende der Tagung
Die Teilnahme an der Tagung ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird eine Anmeldung erbeten: tagung2018@udk-berlin.de.
Veranstaltungsort: Alte Bibliothek (Raum 101), Hardenbergstr. 33, 10623 Berlin