Tagungen

Tagung: M-maybe it’s art?, am 26. November 2015 in Düsseldorf

Der Comic hat in den letzten Jahren bereits des Öfteren Interesse seitens der Forschung erfahren, sowohl der kunsthistorischen als auch der germanistischen oder medienwissenschaftlichen. Die Tagung will dieser Entwicklung und zugleich dem Comic als Medium wissenschaftliche Anerkennung zollen.

Das Teamprojekt der Kunstgeschichte am Institut der HHU von Sarah Hülsewig und Maximilian Berkel läuft unter dem Titel „M-maybe it’s art?“: Ziel der Tagung soll es sein dem Comic wissenschaftliche Anerkennung zu zollen und die Möglichkeit(en) der wissenschaftlichen Forschung zu diskutieren. Ausgewählte Vorträge von Vertretern verschiedener Fachrichtungen sollen den Ästhetisierungsprozess des Comics beleuchten.

In der Nachkriegszeit war die Definition von Kunst(werk) stark auf Individualität und Einzigartigkeit des Kunstwerks ausgelegt. Somit sollte ein Kunstwerk nicht nur handgefertigt sein, sondern bestenfalls auch ein Unikat. Auf den Comic tritt zwar ersteres zu – letzteres nicht. Doch weshalb sollte man sich trotzdem wissenschaftlich mit dem Comic beschäftigen? Ein Grund ist definitiv das hervorragende handwerkliche Können der Comiczeichner. Doch die Betrachtung geht darüber hinaus. Längst gibt es eine bunte und vielfältige Comicikonografie, besonders durch Superheldencomics der beiden bekannten amerikanischen Häuser Marvel und DC. Welches Kind kennt heute nicht Batman? Auch im Alltag der Erwachsenen lassen sich Sätze wie: „Ich bin doch nicht Superman!“ wiederfinden. Folglich hat sich längst eine moderne Ikonografie verbreitet, die wichtig für die aktuelle Forschung ist, da sie auch intermedial (Film, bildende Kunst) verwendet wird.

Darüber hinaus ist der Comic auch seit seiner Geburtsstunde politisch und gesellschaftskritisch, also eine der Kernkompetenzen moderner Kunst. Man denke hierbei nur an Reihen wie „Captain America“, „V wie Vendetta“, usw. Ziel der Tagung soll es sein den Comic nicht nur national, sondern auch international zu begreifen, so haben beispielsweise französischsprachige Comics wie „Asterix und Obelix“ oder „Tim und Struppi“ auch in Deutschland einen hohen Bekanntheits- und Stellenwert.

Um nun diese Fragestellung näher zu beleuchten sind verschiedene geisteswissenschaftliche Fachvertreter (Kunstgeschichte, Germanistik, usw.) Vortragende. In der Germanistik ist der Comic bereits Teil der aktuellen Forschung und wird u.a. in „Graphic Novels“ und seiner erzählenden Funktion untersucht. Im nächsten Schritt werden Vertreter aus der Praxis (Museum, Zeichner, Verleger) die aktuellen Möglichkeiten des Comics erläutern. Ziel soll es sein ein neues Bewusstsein zu schaffen und die Möglichkeit den Comic als wissenschaftliche Teildisziplin (Bsp. Moderne Buchmalerei/ Ikonografie des 20. Und 21. Jahrhunderts) in der Kunstgeschichte weiter zu etablieren und primär in den universitären Lehrkanon zu übernehmen und voran zu treiben.

Programm

10:00 Uhr
Begrüßung:Über das Projekt

10:30 Uhr
Maximilian Berkel
Comic transmedial: Ikonografie des 20./ 21. Jahrhunderts

11:00 Uhr
Dr. Kristin Böse, Institut für Kunstgeschichte HHU
‚Create your own tapestry‘ - Anmerkungen zum Verhältnis von mittelalterlicher Kunst und Comic

11:30 Uhr Kaffeepause

11:45 Uhr
Sarah Hülsewig
Der Iconic Turn – Oder: Wie viel Sprache steckt in Bildern?

12:15 Uhr
Robin-Martin Aust M.A., Institut für Germanistik HHU
»Sie können ruhig Comic sagen!« - Bildgeschichten, Graphic Novels und Literaturapationen in der aktuellen Forschung der Germanistik

12:45 Uhr Mittagspause

13:45 Uhr
René Moritz, Comic Zeichner
Von der Skizze zur Figur

14:15 Uhr
Sixt Wetzler M.A., Deutsches Klingenmuseum Solingen
Wenn Turtle über ain sind

14:45 Uhr Kaffeepause

15:00 Uhr
Dr. Christine Vogt, Ludwiggalerie Oberhausen
Der Comic als Ausstellungsmedium

15:30 Uhr
Ralf König, Comic Zeichner
Aus dem Leben eines Comic Zeichners

16:00 Uhr
Christian A. Bachmann, Verlag CH. A. Bachmann
"Aus dem Leben eines …". Zur deutschen Comicforschung
im 21. Jahrhundert

16:30 Uhr
Offene Diskussion

Organisation und Kontakt
Maximilian Berkel
Sarah Hülsewig

maybeitsart.jimdo.com

Anmeldung bis zum 13.11.2015 unter maybe.its.art.2015@gmail.com.
Die Tagungsgebühren betragen 20,-€ und für Studenten 10,-€. Die Tagung ist nicht kommerziell konzipiert. Sollten Überschüsse übrig bleiben, werden diese für ein Publikationsprojekt verwendet.

Ort
Haus der Universität
Schadowplatz 14
40212 Düsseldorf
www.hdu.hhu.de

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