Nein, der digitale Wandel ist noch lange nicht am Ende. Es geht munter weiter mit immer neuen technischen Möglichkeiten, und obendrein ändert er die Form der Interaktion zwischen Museumsbesuchern und Museen. Die Münchner Pinakotheken widmen sich in einer Tagung diesem spannenden Thema.
Mit dem Relaunch der Website der Pinakotheken im April 2016 und vor allem mit dem Launch der Online-Sammlung nur ein Jahr später im April 2017 schufen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gleich zwei neue verlässliche und zeitgemäße Säulen im digitalen Raum, auf denen im Rahmen eines kontinuierlichen Prozesses die Weiterentwicklungen von digitalen Projekten gründet. Vor dem Hintergrund der bei der Konzeption und Umsetzung der digitalen Sammlung deutlich gewordenen juristischen und technischen Restriktionen im freien Umgang mit Bildrechten wollen sich die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nun als Impulsgeber für eine öffentliche Diskussion über Urheberrecht und digitalen Wandel in Museen positionieren: Eine langfristige Strategie der Öffnung nach außen ist zu entwickeln, die den Abbau von Hemmnissen und den Aufbau von zuverlässigen Bindungen, das Erkennen von eigener Authentizität im digitalen Raum und neue Formen der Wechselwirkungen mit den Besucherinnen und Besuchern ermöglicht.
Der digitale Wandel der Gesellschaft verursachte einen Rollenwandel der Museumsgäste und eine veränderte Erwartung an Interaktion zwischen den Museen und ihren Gästen. Er zieht damit auch einen Aufgabenwandel des Museums nach sich. Smartphones und Tablets in den Galerien machen das Museum zum Ort der Rezeption und zugleich der Produktion.
Die digitalen Plattformen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bzw. der Pinakotheken sollen neben den Aufgaben der Vermittlung und Kommunikation der Sammlungsschätze und neben elementarer Information auch Partizipation ermöglichen. Als Quelle der Inspiration bieten die Werke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in Zukunft auch im digitalen Raum die Gelegenheit für sowohl Kontemplation als auch Kreativität. Als verlässliches Museum der Zukunft bieten wir den Besucherinnen und Besuchern aller Alters- oder Wissenstufen und Milieus Möglichkeiten des Informierens, Lernens und Erlebens in der digitalen Welt.
Mit der Tagung „Museen im digitalen Raum. Chancen und Herausforderungen“ am 06. Oktober 2017 in der Pinakothek der Moderne möchten wir die Anforderungen und Wünsche von Museumsbesucherinnen und -besuchern im 21. Jahrhundert analysieren und vor diesem Hintergrund die Themenfelder wie digitale Sammlungen, Transparenz und open access öffentlich diskutieren. Dabei werden sowohl technische Einschränkungen (Datenbanken, Strukturen, Ressourcen) und juristische Begrenzungen (Urheberrecht, Bildrechte) sowie Möglichkeiten der Vernetzung von Sammlungen mit übergreifenden Plattformen wie der Deutschen Digitalen Bibliothek, „bavarikon“ und der Europeana oder Initiativen wie #openGLAM vorgestellt. Eine große Aufgabe steht den Museen bevor: Es gilt eine institutionsübergreifende Erarbeitung einer zukunftsfähigen Strategie für die digitale Präsenz zu gewährleisten.
9:30 – 10:00 Uhr
Anmeldung | Registration
10:00 – 10:10 Uhr
Begrüßung durch | Welcome by Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
10:10 – 10:30 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a.D:.Zentrum Digitalisierung.Bayern, Themenplattform Digitalisierung in Bildung, Wissenschaft und Kultur
10:30 – 11:00 Uhr
KEYNOTE: Prof. Dr. Ellen Euler
Professorin für Open Access und Open Data an der Fachhochschule Potsdam
11:00 – 11:30 Uhr
Prof. Dr. Dorothee Haffner:
EDV im Museum (Dokumentation und Medien), Kunstgeschichte Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
11:30 – 11:45 Uhr
Diskussionszeit | Discussion time
11:45 – 12:15 Uhr
Antje Lange: Digitale Kommunikation, Bayerische Staatsgemäldesammlungen
12:15 – 12:45 Uhr
Dr. Antje Schmidt: Leitung Digitale Inventarisierung, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
12:45 – 13:00
Diskussionszeit | Discussion time
13:00 – 14:00
Mittagessen | Lunch
14:00 – 14:30
Merete Sanderhoff: Curator/Senior Advisor of digital museum practice, Statens Museum for Kunst in Kopenhagen
14:30 – 14:45
Diskussionszeit | Discussion time
14:45 – 16:15
Podiumsdiskussion: »Digitaler Glaubenskrieg? – Zur Nutzbarkeit von Kunstwerken im Netz«
Moderation: Vera Cornette (Bayerischer Rundfunk)
16:15 – 16:45
Pause | Break
16:45 – 17:15
Douglas McCarthy: Collections Manager, Europeana Art & Europeana Photography
17:15 – 17:45
Jasper Visser: International change agent and social and cultural innovator: The Museum of the Future in a Digital Society
17:45 – 18:00
Diskussionszeit | Discussion time
18:00 – 18:30
Fazit | Conclusion
Dr. Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen+
Ort: Ernst von Siemens-Auditorium, Pinakothek der Moderne
Anmeldung unter www.pinakothek.de/musmuc17. Der Eintritt für die Tagung ist frei. Wir möchten Sie dennoch um eine kurze Nachricht an presse@pinakothek.de bitten, wenn Sie kurzfristig doch verhindert sein sollten.