Was mit leicht zu bedienenden Analogkameras begann, hat die Digitalfotografie auf die Spitze getrieben: Fotografie ist ein Massenphänomen geworden und jeder kann – auch ohne Ausbildung – zahlreiche künstlerische Fotografien, aber freilich auch Schnappschüsse machen. Die Tagung widmet sich dieser Entwicklung, die insbesondere Archive, Nachlässe und Sammlungen vor die große Aufgabe stellt auszuwählen.
Der Umbruch von der analogen zur digitalen Fotografie hat nicht nur unsere Alltagspraktiken stark verändert. Er stellt auch Institutionen vor eine Reihe von Herausforderungen. So werden seit einiger Zeit umfassende analoge Bestände wie Pressearchive oder Fotografennachlässe an die öffentlichen Sammlungen übergeben, da sie in der Bildwirtschaft ausgedient haben. Mehr denn je stellt sich die Frage, wie mit diesem massenhaften physischen Erbe des 19. und 20. Jahrhunderts umgegangen werden kann. Welche Strategien von Auswahl und Bewertung wollen wir anlegen, wenn immer klarer wird, dass nicht ‚alles’ aufbewahrt werden kann? Und wie sehr müssen wir gleichzeitig schon an morgen denken, wenn wir uns fragen, was von der gegenwärtigen, digitalen Produktion für die Nachwelt bleiben soll? Der Workshop befasst sich mit dieser doppelten Herausforderung. Diskutiert werden soll, welche Kriterien wir entwickeln können, um Prozesse der Auswahl ebenso wie der Akquise von Fotografie neu zu denken.
Donnerstag 11. Oktober 2018
10.00 Uhr
Begrüßung und Vorstellungsrunde | Eva Tropper (Museumsakademie), Johanna Gummlich (Rheinisches Bildarchiv), Bettina Schmidt-Czaia (Historisches Archiv der Stadt Köln)
10.45 Uhr
Über Bewertung sprechen – ein Tabu brechen? Einleitung ins Thema und Stand der Diskussionen | Nora Mathys
11.15 Uhr
Round table I: Erfahrungsaustausch in Gruppen zu Auswahl und Bewertung in der eigenen Institution
12.00 –Uhr Mittagspause
13.30 Uhr
Round table II: Verdichtung und Fragen für den Workshop
14.00 Uhr
Nach welchen Kriterien können Fotografien bewertet werden? | Nora Mathys
14.30 Uhr
Diskussion
15.00 Uhr Pause
15.30 Uhr
Moderierte Diskussion: Strategien von Auswahl und Bewertung. Zwischen Bedürfnissen der Forschung und Zwängen der Institutionen | Ulrich Fischer, Jens Jäger und Lucia Halder. Moderation: Eva Tropper
16.30 Uhr
Spaziergang zum Rheinischen Bildarchiv und Führung durch das Archiv
Freitag 12. Oktober 2018
9.30 Uhr
Selektion als Herausforderung bei Schenkungsübernahmen | Johanna Gummlich
10.00 Uhr
Diskussion
10.30 Uhr Pause
10.45 Uhr
Interessant, aber kaputt?! Kriterien für die Übernahme von Fotobeständen | Ulrich Fischer & Nadine Thiel
11.15 Uhr
Diskussion
11.45 Uhr Mittagspause
13.15 Uhr
Was erhalten? Zur Bewertung von analogen und digitalen Fotografien im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen | Matthias Meusch
13.45 Uhr
Diskussion
14.15 Uhr Pause
14.30 Uhr
Auswahl bei der Autorenfotografie: Was wird erhalten – und was gezeigt? | Jens Bove
15.30 Uhr
Schlussdiskussion
Anmeldung und Info: Museumsakademie Joanneum, T +43 (0) 316/8017-9537, Fax -9808, museumsakademie@museum-joanneum.at, www.museum-joanneum.at. Bitte melden Sie sich schriftlich per Mail oder Fax an!
Tagungsort: Historisches Archiv der Stadt Köln