Ungemein politisch ist in diesem Jahr der Kunsthistorikertag – es wird also nicht nur aus kunsthistorischer Sicht spannend! Kulturelle Transformation ist eben immer auch politisch bedingt und beeinflusst gesellschaftliche Entwicklungen. Sie steht im Spannungsfeld kleinräumlicher, aber auch globaler Entwicklungslinien und Brüche.
Selten stand ein Kunsthistorikertag so sehr im Fokus des Politischen. Woran mag das liegen? Wenn wir davon ausgehen, dass die täglich, stündlich oder bereits sekündlich bei uns eintreffenden Bilder von Menschen im Krieg, nach Attentaten oder auf der Flucht ebenso wie die Bilder des zerstörten kulturellen Erbes das Innerste unseres Faches betreffen, dann ist diese Frage wohl schnell beantwortet. Von allen diesen Bildern verbleiben vermutlich nur einige wenige dauerhaft im Gedächtnis. Es sind eher die Fülle und die Frequenz dieser Bilder ebenso wie ihre mediale Bearbeitung, welche uns oftmals hochgradig emotional berühren, aber fast ebenso oft auch irritieren und skeptisch werden lassen. Die derzeitige politische Lage zeigt einmal mehr, wie eng die Verzahnung von Politik, Kultur und Wissenschaft in einer globalen Welt ist, wie stark die Auswirkungen und Erschütterungen auch auf lokaler Ebene zu spüren sind. Und so könnte der diesjährige 34. Deutsche Kunsthistorikertag an keinem geeigneteren Ort stattfinden als in Dresden, wo sich eine weltoffene, international vernetzte und gegenüber dringenden gesellschaftlichen Fragen aufgeschlossene Wissenschaft präsentiert. Das Motto des Kunsthistorikertages ist aus diesem Grund aktueller denn je: »Kunst lokal – Kunst global«. Es soll zeigen, wie sehr gerade Dresden als Ort der Kunst mit seinen wunderbaren Sammlungen und zugleich als historischer Schmelztiegel verschiedenster Kulturräume dazu in der Lage ist, Menschen aus aller Welt die Kunst in Verbindung mit ihrer wissenschaftlichen Erforschung nahezubringen.
Die Prozesse kultureller Transformation beschleunigen sich immer mehr, alte Identitäten werden tagtäglich neuen gegenübergestellt. Daher möchten der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. und das Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dresden als gemeinsame Veranstalter das Spannungsfeld von Lokalität und Globalität auf dem Gebiet der Kunstgeschichte bis in die Gegenwart ausloten. Dabei wird auch der Zusammenhang von Topografie und Identität in einer globalisierten und kulturell vielfältigen Gesellschaft berührt, die von divergierenden politischen und religiösen Leitbildern geprägt ist. Nicht zuletzt soll in den unterschiedlichen Sektionen die Frage gestellt werden, wie wir in der neuen, auf einen eminenten Wandel hin ausgerichteten Gesellschaft die gegenseitigen kulturellen Überlieferungen, etwa die Denkmale und Objekte der eigenen mit denen der jeweils anderen kulturellen Sphäre, in Verbindung bringen können.
Diesen Fragen soll in Dresden breiter Raum gegeben werden: Zwölf Sektionen, sechs Ortstermine, eine Podiumsdiskussion, fünfzehn Foren und eine Fülle von Exkursionen werden die Folie bieten, Diskussionen zu entfachen, Vorstellungen auszutauschen, vielleicht gemeinsame Lösungen zu finden.
Mittwoch, 8. März 2017
10.00 -12.00 Uhr: Foren I
12.00-13.15 Uhr Mittagspause
13.15–15.00 Uhr: Foren II
15.00–15.45 Uhr Kaffeepause
15.45–17.30 Uhr: Foren III
18.00–18.30 Uhr
Eröffnung des Kunsthistorikertages
Grußworte des Rektors der Technischen Universität Dresden Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, und des Ersten Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V. Prof. Dr. Kilian Heck
18.30–19.30 Uhr
Festvortrag von Prof. Dr. Monica Juneja, Universität Heidelberg
19.30–20.00 Uhr
Verleihung des Deubner-Preises 2017 des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V.
im Anschluss, Foyer der Chemie
Gemeinsamer Empfang des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft und des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V.
Grußwort: Prof. Dr. Bruno Klein, Institut für Kunst- und Musikwissenschaft der TU Dresden
Donnerstag, 9. März 2017
9.00-15.45 Uhr: Sektionen
14.00-15.30 Uhr: Ortstermine
16.30–18.15 Uhr: Foren IV
19.00–20.30 Uhr
Podiumsdiskussion: Die Zukunft des Museums
20.30–22.30 Uhr
Sonderöffnung des Albertinums, Skulpturensammlung und Galerie Neue Meister
20.30–22.30 Uhr, Residenzschloss, Taschenberg 2
Sonderöffnung der Sammlungen des Schlosses sowie der Sonderausstellungen »Dresden – Europa – Welt«, »Miniatur-Geschichten. Die Sammlung indischer Malerei im Kupferstich-Kabinett Dresden« (Kupferstich-Kabinett) / »Women Across Media« (Neues Grünes Gewölbe, Sponsel-Raum) / »Global Player« (Georgenbau, Studiolo)
21.00 Uhr
Freitag, 10. März 2017
09.00-15.45 Uhr: Sektionen
14.00-15.30 Uhr: Ortstermine
16.30-18.30 Uhr
Mitgliederversammlung des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker e.V. (nur für Verbandsmitglieder mit gültigem Ausweis!)
19.30–21.00 Uhr
Empfang der Landeshauptstadt Dresden
Ort: Neues Rathaus, Rathausplatz (Eingang Goldene Pforte)
Samstag, 11. März 2017
9.00-15.45 Uhr: Sektionen
14.00-16.00 Uhr: Ortstermine
16.30–18.30 Uhr: Foren V
ab 19.30 Uhr
Abschlussabend
Ort: Hochschule für Bildende Künste Dresden, Brühlsche Terrasse 1 (Feldbaueratelier)
Sonntag, 12. März 2017
Exkursionen
Detaillierte Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung finden Sie hier.