Tagungen

Warburg-Studienkurs: Tierbilder. Animalische Kräfte in der Kunst, 22. bis 27. September 2014 in Hamburg

Um das Tier in der Kunst geht es Studienkurs, der vom Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg ausgerichtet wird. Dabei soll es um die Aneignung des Animalischen in der Kunst gehen, den Wettstreit mit den Tieren. Zeitlicher Schwerpunkt ist die Frühe Neuzeit, doch selbstverständlich sind auch andere Beiträge willkommen. Bewerbungsschluss: 30. April 2014.

Spätestens seit die Hufe von Pegasus die Quelle des Helikons aufschlug wurde das menschliche Kunstschaffen im Vergleich zu den Kräften, Bauten und Metamorphosen von Tieren zu verstehen versucht: Gleich dem Blick der Medusa oder des Basiliken faszinieren zu können, gleich einer Bärin seiner Schöpfung Leben einzuformen, oder gleich den Vögeln sich in die Lüfte aufzuschwingen, sind nur einige der verbreiteten Vorstellungen, in denen animalische Potenzen zu Idealbildern der Kunst erhoben wurden. Tiere und tierische Materialien fanden so nicht nur scheinbar selbstverständliche Verwendung als Borstenpinsel und Elfenbein im künstlerischen Fertigungsprozess, sondern sind immer wieder auch Orte künstlerischer Selbstvergegenwärtigung gewesen. Leonardo da Vincis Tiermonstren liefern dafür ein nicht minder beredtes Zeugnis denn Joseph Beuys Fettecken oder Edoardo Kac’ ikonisches »GFP Bunny«. - »Nachäffen« hingegen markiert bis heute die Grenze menschlicher Kunst gegenüber inspirationsloser Nachahmung animalischer oder artifizieller Vorbilder.

Im Fokus des Studienkurses sollen buchstäbliche und metaphorische Aneignungen animalischer Kräfte durch die Kunst stehen. Ziel ist es, die unterschiedlichen Potenzen und Grenzen des künstlerischen Wettstreits mit Tieren und ihren Produkten aufzuzeigen. Der thematische Schwerpunkt des Studienkurses soll dabei auf der Frühen Neuzeit liegen, erwünscht sind jedoch auch Beiträge aus früheren und späteren Jahrhunderten. Neben der Diskussion von einschlägigen Texten und Gastvorträgen zum Thema, wird von jedem Teilnehmenden ein eigener Beitrag erwartet. Mögliche Präsentationsthemen wären dabei sowohl Fallstudien zu einzelnen Kunstwerken (wie Tizians Imprese), zu einzelnen Künstlern (wie Goltzius als Phönix) oder (mythischen) Narrativen (wie Pegasus’ Huftritt). Ebenfalls möglich wären Präsentatioen zu den vielfältigen Funktionen des Vergleichs mit einzelnen Tieren (wie den zeugungskräftigen Pferden) oder der Verwendung einzelner tierischer Materialien (wie Eier oder Blut).

Erwünscht sind Bewerbungen von Studierenden und AbsolventInnen der Kunstgeschichte oder aus dem Bereich der Kulturwissenschaft, die im thematischen Feld des Studienkurses eine Magister-, Master- oder Doktorarbeit begonnen oder kürzlich abgeschlossen haben. Auch fortgeschrittene Studierende im Haupt- bzw. Masterstudium, die einen entsprechenden Studienschwerpunkt aufweisen, sind eingeladen, sich zu bewerben.

Diskussionssprache des Studienkurses ist Deutsch, nicht-deutschsprachige Teilnehmer können ihre eigenen Beiträge jedoch auch in Englisch vortragen.

Die Kosten für die Anreise (2. Klasse, maximal 300 Euro) und Unterbringung trägt die Aby-Warburg-Stiftung.

Bewerbungen zur Teilnahme können in Deutsch oder Englisch verfasst sein und sollen die folgenden Unterlagen enthalten:

  • Lebenslauf
  • Kurze Skizze eines möglichen Referatsthemas und Darlegung des Interesses an der Teilnahme (max. 500 Wörter)
  • Angabe der Kontaktdaten eines/r Hochschullehrers/in, von dem/r eine Referenz eingeholt werden könnte.

Sie sind bis zum 30. 04. 2014 zu richten an:
Frank.Fehrenbach@uni-hamburg.de UND Maurice.Sass@uni-hamburg.de

Weitere Informationen finden sie unter http://www.fbkultur.uni-hamburg.de/de/ks/forschung/studienkurs.html

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